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Test - Faces of War : Faces of War

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Einen weiteren Minuspunkt kassiert das Spiel aufgrund des leicht verpfuschten Interfaces. Der Grund: Die meisten Icons sind viel zu klein geraten, sodass ihr gerade in hektischen Situationen oftmals leicht orientierungslos über die Leisten huscht. Etwas aufgeräumter hätte das Ganze schon sein dürfen. Selbiges gilt übrigens auch für das Mikromanagement der Einheiten. Die Entwickler von Best Way haben sich viel Mühe gegeben, um massig Realismus ins Spiel zu bringen. Das beginnt bei der unterschiedlich dicken Panzerung bei Fahrzeugen und endet beim Inventar, über das jeder Soldat verfügt. Ähnlich wie in einem Rollenspiel sammelt ihr auf diese Art und Weise unter anderem Munition von toten Gegnern auf. Interessante Idee, doch leidet der Spielfluss stellenweise doch arg, wenn ihr mitten im Gefecht nach neuen Kugeln für euer Sturmgewehr suchen müsst.

Apropos Gefecht: Das Missionsdesign von 'Faces of War' kann durchaus überzeugen und bringt einiges an Abwechslung ins Soldatenleben. Aufseiten der Deutschen ist es beispielsweise gleich zu Beginn eure Aufgabe, eine strategisch wichtige Brücke bei Nijmegen gegen den Ansturm der Alliierten zu verteidigen. Während ihr eine Angriffswelle nach der anderen abwehrt, montieren in der Zwischenzeit Kampftaucher Sprengsätze an den Brückenpfeiler. Kaum ist das gute Stück in die Luft gegangen, kämpft ihr euch bis zu einem Fahrzeuglager der Briten durch, um dann ein Schiff der Alliierten auf dem Fluss zu zerstören. Solche mehrstufigen Einsätze sind das Salz in der Taktiksuppe, die stets neue Vorgehensweisen von euch verlangen. Leider sind die Missionen recht lieblos aneinander gereiht und selbst an mitreißenden Zwischensequenzen herrscht großer Mangel. Nur selten gelingt es den Entwicklern, bereits in der Einleitung eines Gefechts für die richtige Atmosphäre zu sorgen. Schade. Den Ausgleich liefert der gelungene Multiplayer-Modus mit mehreren Spielvarianten. Von den bekannten Eroberungsschlachten bis hin zu reinen Panzergefechten ist alles dabei, was das Soldatenherz begehrt.

Das Auge kämpft mit

Grafisch gibt sich 'Faces of War' nur selten eine Blöße. Das Treiben auf dem Schlachtfeld kann sich fast mit der genialen Präsentation von 'Company of Heroes' messen. Geschosse fliegen feurig-zischend durch die Luft, Erde spritzt beim Einschlag eines Mörsers in die Höhe und Häuser zerbersten bei Panzerbeschuss in zahlreiche Trümmerstücke. Das Wasser lädt dank schicker Spiegelungen fast schon zum Badeurlaub ein und die Detailverliebtheit bei manchen Gebäuden ist fast schon unverschämt groß. Lediglich die Landschaft selbst wirkt stellenweise ein klein wenig steril. Das gilt übrigens auch für die Soundkulisse. Nein, nicht falsch verstehen: Die Gefechtskulisse ist intensiv und die (größtenteils englische) Sprachausgabe weiß ebenfalls zu gefallen. Allerdings ist der Soundtrack auf Dauer etwas monoton – aber immerhin auf hohem Niveau.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
'Faces of War' ist an sich ein tolles Strategiespiel mit guten Ansätzen und wartet mit einer packenden Inszenierung auf. Die Missionen sind herausfordernd, die KI agiert erschreckend realistisch und die Optik weiß ebenfalls zu gefallen. Allerdings hat das Spiel mit einigen unnötigen Schnitzern zu kämpfen: Das an sich gute Mikromanagement hemmt oftmals den Spielfluss, der Mangel an Übersicht führt nicht selten zu Orientierungslosigkeit und die KI macht leider nicht immer genau das, was man selbst gerade möchte. Dafür bekommt ihr einen guten Multiplayer-Part serviert. Im direkten Vergleich mit 'Company of Heroes' zieht 'Faces of War' ganz klar den Kürzeren. Dennoch solltet ihr einen näheren Blick riskieren, denn das Spiel hat es in sich.

Überblick

Pro

  • abwechslungsreiche Missionen
  • Direct-Action-Control bietet Abwechslung
  • imposante Inszenierung
  • guter Multiplayer-Modus
  • clevere KI ...

Contra

  • ... die das Heft teilweise zu oft in die Hand nimmt
  • liebloses Storytelling
  • mickriges Interface
  • oftmals Mangel an Übersicht

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