Test - Fable III : Ein Spiel, sie zu rechenknechten
- PC
Seichtes vom Fass
Ohnehin gibt es abseits des roten Fadens, an dem ihr euch entlanghangelt, vieles in der Welt von Albion zu erleben. Dazu gehört die harte Arbeit als Konditor, Schmied oder Lautenspieler, um sich ein paar Münzen zu verdienen, genauso wie die etlichen Nebenquests: Ob als Huhn verkleidet entlaufene Hennen wieder einfangen oder ein Theaterstück gemäß einem Drehbuch nachspielen - sie sind oft nicht nur viel innovativer, sondern sogar besser als die Hauptaufgaben.
Auf großen Widerstand und richtig harte Kopfnüsse stoßt ihr dabei aber selten, Fable bleibt eine Serie mit hoher Zugänglichkeit und wenig Herausforderung. Daran ändert auch der eigens für die PC-Version eingeführte Hardcore-Modus nichts. Zwar stürzen sich spürbar mehr Hobbs, „hohle Untote" und Werwölfe auf euch, die mehr einstecken können als die Kollegen im normalen Modus, echte Konsequenzen hat euer Tod aber weiterhin nicht. Ihr werdet kurz nach dem Ableben an derselben Stelle wiederbelebt und verliert nur den Fortschritt zum nächsten Gildensiegel.
Verkappte Kooperation
Wer die Heldenabenteuer nicht allein in Angriff nehmen will, kann sich wie schon im Vorgänger auch kooperativ durch die Welt von Albion bewegen. Insbesondere offline ist der Modus zwar technisch gut integriert, denn ihr könnt ganz einfach per Knopfdruck ins Spiel springen, spielerisch ist der Partner darin aber bestenfalls ein Anhängsel. Schließlich kann der zweite Spieler vor allem in den Nebenquests, aber auch an manchen Stellen der Hauptgeschichte gar nicht ins Geschehen eingreifen, sondern ist zum Zuschauen verdammt.
Und wenn ihr mal gemeinsam in den Kampf ziehen könnt, ist auch das - wie das gesamte Spiel - keine Herausforderung, obwohl mehr Gegner auf der Bildfläche erscheinen. Der Online-Koop-Modus ist ebenfalls keine große Offenbarung, erlaubt es euch aber zumindest, unabhängig vom Mitspieler mit eurem Helden durch die Gebiete zu streifen und Aufgaben anzunehmen.
Die größte Änderung gegenüber der Konsolenfassung hat Lionhead erwartungsgemäß unter der Haube vorgenommen. Und das war auch dringend nötig, denn Fable III wirkte schon im vergangenen Jahr ziemlich angestaubt. Glücklicherweise haben die Briten die gröbsten Fehler, allen voran die spät nachladenden Texturen und die langen Ladezeiten, in den Griff bekommen. Einen wirklich schönen, aktuellen Eindruck macht das seichte Rollenspiel aber trotzdem nicht auf den Betrachter.
Anders beim Sound: Die musikalische Untermalung begleitet jeden Spielabschnitt perfekt und fügt sich gut ein. Sogar die deutschen Sprecher sind vernünftig und größtenteils passend ausgewählt. Auf die englischen Originalsprecher, darunter zum Beispiel John Cleese, Sir Ben Kingsley und Simon Pegg, müssen PC-Spieler aber verzichten. Auf der Xbox 360 bot Microsoft hingegen nach der Veröffentlichung ein entsprechendes Sprachpaket zum kostenlosen Download an.
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