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Preview - EyePet : Ein Haustier aus der Kamera

  • PS3
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Tamagotchi war gestern (okay, vorgestern), das virtuelle Haustier der Zukunft könnte Sonys EyePet werden. Wir haben das flauschige PS3-Wesen auf der gamescom näher in Augenschein genommen.

Leben in der Konsole

Das Drama nimmt stets zu Weihnachten, Ostern und bei Geburtstagen seinen Lauf: Die Menschen schenken sich niedliche Haustiere und werden des irgendwann eben nicht mehr so niedlichen Ex-Welpen überdrüssig. Spätestens zur Urlaubszeit landen die armen Tiere dann im Heim, im Wald oder schlimmstenfalls auf der Autobahn. Einfacher zu handhaben sind da schon virtuelle Haustiere. Nach dem großen (und rasch abgeflachten) Hype rund um die Tamagotchis und Nintendos süße Hundewelpensimulation Nintendogs wurde es reichlich still um dieses Simulationsgenre. Doch niemand Geringeres als Microsoft mit Milo und Sony Computer Entertainment mit EyePet wollen euch in Zukunft erneut eine virtuelle Gestalt als Computerpartner im Wohnzimmer andrehen.

Auf der gamescom gab es von Milo wenig, dafür umso mehr von EyePet zu sehen. Der Titel stammt aus den London Studios von Sony. Das Team sammelt seit Jahren Erfahrung mit Casual-lastigen PlayStation-Titeln, darunter SingStar, Buzz! und vor allem die EyeToy-Spiele. Auch EyePet - der Name verrät es schon - benötigt ein Computerauge, genauer gesagt die PlayStation-Eye-Kamera. Diese lag schon Eye of Judgment bei. Wer das Zubehör noch nicht besitzt, bekommt es günstig im Bundle mit EyePet. Wie eingangs schon erwähnt, dreht sich in dem neuen PS3-Exklusivtitel alles um ein virtuelles Lebewesen. Das Fantasy-Tierchen sieht aus wie eine Mischung aus Affe, Hündchen und Hamster, hat aber auch menschliche Züge und so etwas wie eine Intelligenz.

Spiel mit mir

Um das Spiel zu starten, richtet ihr die PS3-Kamera am besten auf den Wohnzimmerboden und legt die dem Spiel beiliegende magische Karte darauf. Ihr setzt euch in die Nähe der Karte und beobachtet das erscheinende EyePet. Während ihr in der Realität bloß Luft berührt, könnt ihr mit Blick auf dem Bildschirm das Wesen beispielsweise anstupsen, streicheln oder auf andere Weise mit ihm interagieren. Ein Schlüsselelement bleibt die Karte. Ihr könnt diverse Minispiele starten, bei denen ihr meist über die Karte agiert. Flugs verwandelt sich die Karte auf dem Bildschirm in ein Trampolin. Das EyePet springt sofort drauf. Zieht ihr die Karte nun umher, verschiebt ihr in der virtuellen Welt das Trampolin und versucht so, euren Kumpel nicht runterfallen zu lassen.

EyePet - GC 2009 Trailer
Mit EyePet erscheint für die PS3 ein Spiel, das vom PlayStation Eye Gebrauch macht. Weitere Details zur Funktionsweise könnt ihr dem gamescom-Trailer entnehmen.

Ebenfalls witzig ist ein Luftblasenplastikaffe. Das Teil erscheint auf der Karte. Drückt ihr den virtuellen Plastikkopf, sprudeln aus diesem kleine Seifenblasen. Diese wiederum lösen den Jagdtrieb im EyePet aus. Süß! Viel mehr gab es leider an Spielchen auf der gamescom nicht zu sehen, die Entwickler versprechen für die finale Fassung jedoch nicht weniger als 60 Interaktionen, darunter Bowling, Fußball, Fischen, Tennis, ein Tretrad und sogar eine Singfunktion. Selbst das Anpflanzen eines kleinen Gartens hält unser EyePet bei Laune. Außerdem könnt ihr über 250 Dinge sammeln, mit denen ihr das Aussehen eures kleinen Freundes verändern dürft. Des Weiteren habt ihr sogar Einblick in die Träume des Wesens - das Tierchen träumt nämlich von seinen Erlebnissen und von euch.

Haarige Angelegenheit

Die Karte kommt auch bei der Pflege des EyePet zum Zuge. Das neue Haustier kann nämlich krank werden oder über ein schmutziges Fell klagen. Mittels Karteneinsatz röntgt ihr den Kleinen oder wascht ihn, indem die Karte zu einem Seifenspender und einem Duschkopf wird. Doch EyePet bietet noch weit mehr an erstaunlichen Interaktionen. Auf der gamescom demonstrierte uns der Entwickler folgenden "Zaubertrick": Er nahm einen Bogen Papier und zeichnete darauf drei Einzelteile eines Propellerfliegers. Dann schrieb er den Namen eines der anwesenden Zuschauer auf die Seite des Flugzeugrumpfs. Nachdem das Papier in die Kamera gehalten wurde, zeichnete EyePet das Gekritzel ab und schon entstand ein Flugzeug. Es folgte ein Minispiel, in dem EyePet auf dem Flugzeug aus dem Zimmer in einen blauen Himmel flog. Per Six-Axis-Controller ließ er sich nun steuern.

Technisch ist es ziemlich beeindruckend, was Sony Computer Entertainment hier abliefert. Das gilt nicht nur für die erstaunlichen Kamera- und Interaktions-Features, sondern auch für die aufwendige Darstellung des EyePet-Wesens. Dessen Fell ist nämlich beeindruckend gestaltet und auch sonst können sich die Animationen wahrlich sehen lassen. Der arg kindliche Stil des ganzen Spiels mag nicht jedermanns Sache sein, deutet aber auf die junge Zielgruppe hin, die Sony anvisiert. Überdies setzt der Hersteller auf Community-Funktionen: Ihr dürft von eurem EyePet Fotos knipsen und Videos drehen, die ihr wiederum online hochladen könnt. Ein In-Game-Shop darf ebenfalls nicht fehlen.

Fazit

von David Stöckli
Wir kommen der virtuellen Realität der Sci-Fi-Filme Schritt für Schritt näher. EyePet ist ein kleiner, aber nichtsdestotrotz beeindruckender Schritt dahin. Die Interaktionen und die unterschiedlichen Reaktionen des EyePet faszinieren sofort – man will einfach alle Funktionen mal ausprobieren. Ich frage mich allerdings, wie lange man an dem niedlichen Fantasy-Haustier seine Freude hat. Denn trotz aller Kameraspielereien scheinen die Möglichkeiten beschränkt. Aber warten wir einmal die fertige Version ab, die noch in diesem Jahr in den Handel kommen soll.

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