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News - Eragon - Filmkritik : Was wir vom neuen Blockbuster halten ...

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Morgens, halb elf in Deutschland: Strahlend blauer Himmel bei frostigen -2 Grad Celsius in Bayerns Landeshauptstadt. Eine kleine Gruppe Journalisten trifft sich in Front des Cinema-Kinos, um sich den neuesten Hollywood-Blockbuster Eragon in einer Pressevorführung zu Gemüte zu führen. Da lassen auch wir uns nicht zweimal bitten!

Der Film erzählt die Geschichte des Landes Alagaesia. Dort herrschten einst kühne Drachenreiter, die für Sicherheit, aber auch enormen Wohlstand sorgten. Bis eines Tages der Reiter Galbatorix die komplette Macht an sich reißen wollte und einen Drachenreiter nach dem anderen tötete. Als König unterdrückt er das Volk und versucht, seine uneingeschränkte Machtstellung zu wahren. An seiner Seite: Der Zauberer Durza, von bösen Dämonen besessen und kein wirklich appetitlicher Anblick. Beide wirken entgeistert, als ihnen ein Drachen-Ei gestohlen wird, das flugs inmitten eines Waldes vom Bauernjungen Eragon gefunden wird. Der lebt samt Onkel und Cousin außerhalb des Dorfes. Wenige Tage später schlüpft aus dem Ei ein kleiner Drache, der mit Kulleraugen und Kind-Schema alles andere als erschreckend wirkt - vor allem in der geschätzten Gesellschaft weiblicher Zuschauer sollte man sich auf „Oh, wie niedlich!“-Ausrufe vorbereiten.

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Gesprächen der Dorfbewohner lauschend, interessiert sich der 17-jährige Protagonist Eragon fortan ganz besonders für die Geschichten von Brom, der die Legende der Drachenreiter sehr plastisch zu schildern weiß. Mit dem ersten Flug seiner Drachendame Saphira nach ihrem erstaunlich schnellen Wachstum und dem zeitnahen Tod seines Onkels beginnt für Eragon ein vermeintlich großes Abenteuer. An der Seite seines Mentors Brom muss er aus dem Dorf flüchten, um nicht in die Fänge der Schergen des Königs zu geraten.

Leider dümpelt der Plot bis zu diesem Zeitpunkt ein wenig vor sich hin – gut 45 Minuten braucht die Geschichte, um dem Zuschauer die Grundlagen zu vermitteln. Kein Wunder: Hinter dem Film steckt eine noch nicht beendete Buch-Trilogie, die mit ihren epischen Ausmaßen besonders in den Vereinigten Staaten für Furore sorgte. Beeindruckende 87 Wochen konnte sich das Werk des heute 22-jährigen Christopher Paolini in der Bestenliste der „New York Times“ halten. Mit dem ersten Ritt auf dem Hausdrachen gewinnt die Story an Fahrt. Auf der Leinwand lässt man es dann endlich richtig krachen: Schwertkämpfe, Magie und Achterbahnfahrten auf dem Rücken der geflügelten Echse sorgen für unterhaltsames Popcorn-Kino. Ein wenig sauer stößt uns dabei allerdings Hauptdarsteller Ed Speelers auf: Der im Zuge eines riesigen Castings gewählte Schauspieler wirkt bisweilen doch arg jünglich und wenig heldenhaft.

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Als wesentlich schlimmer entpuppt sich aber die nicht nur vorhersagbare, sondern auch abrupt-endende Story: Kurz nach dem finalen Kampf gegen Magier Durza flimmert der Abspann über die Leinwand. Das bietet freilich viel Raum für einen weiteren Film, auf den sich Fans mit Sicherheit schon jetzt freuen können – Wiedersehen mit Cousin Roran, dem mysteriösen Murtagh, der schönen Arya oder dem Fiesling Galbatorix vorprogrammiert. Zu hoffen bleibt, dass sich im Sequel mehr auf Flugeinlagen und Kämpfe konzentriert wird, die trotz ihrer Hektik doch sehr solide präsentiert wurden. Gut gefallen hat uns auch die hervorragende Animation von Drache Saphira, trotz der vermeintlich zu weiblichen Charakterzüge – Drachen hatten wir uns bisher jedenfalls anders vorgestellt. Nicht bewerten konnten wir den häufigen Kritikpunkt der Synchronisation, da uns das englischsprachige Original präsentiert wurde – mit Nena als Hausdrache sollte allerdings wenig schief laufen, mag man da vermuten.

Fazit:
Mit Eragon dürften Freunde geneigter Fantasywelten durchaus auf ihre Kosten kommen, Kenner der Bücher jedoch kaum - zu unterschiedlich sind die eigenen Charakter-Vorstellungen, die man beim Lesen des Werks entwickelt. Käufern des Spiels, die weder Film noch Buch ihr Eigen nennen, legen wir die visualisierte Geschichte aber ans Herz, um zumindest einen Einblick in die Welt von 'Eragon' zu erhalten. Alle anderen werden sich mit dem Werk ein wenig schwer tun: Zu weiblich die beiden Hauptprotagonisten, zu vorhersagbar der Plot, zu flach die verschiedenen Charaktere. Mit mehr Flugeinlagen, spannenden Schwertkämpfen und einem Handlungsstrang voller Wendungen könnte im Sequel einiges besser gemacht werden.

Seit gestern steht auch unser Test zur Xbox-360- und PlayStation-2-Fassung des 'Eragon'-Spiels von Vivendi zur Verfügung. Warum es nur für eine mittelmäßige Wertung reicht, erfahrt ihr hier.

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