News - Dungeon Siege – In der Höhle des Taylor : Chris Taylor kam, sah und siegte ...

Microsoft veranstaltete einen großen Presse-Event zu ihrem neuesten Action-Rollenspiel 'Dungeon Siege' mit dem die Redmonder dem allmächtigen Konkurrenten 'Diablo 2' einheizen wollen. Kein geringerer als 'Total Annihilation'-Macher Chris Taylor, der mit seiner kultigen Spieleschmiede Gas Powered Games nun seit über drei Jahren an 'Dungeon Siege' werkelt, präsentierte die mittelalterliche Welt von Aranna im Königreich Ehb in einem schaurigen Ambiente in den Hügeln von Wolfratshausen.

Dies bedeutete für die angereisten Journalisten zunächst einmal einen beschwerlichen Aufstieg, gesäumt von Knappen und Kämpfern aus der besagten Fantasy-Welt. Kaum oben angekommen ging es auch schon hinab in die Höhle des Taylor in der würziger Met und kräftige Speisen die ausgehungerten Schreiberlinge bereits erwartete. Nach Einnahme der schmackhaften Verpflegung ging es aber schon in Medias Res und es wurde zur Pressekonferenz mit ihm, dem Taylor, geladen. Genauso spektakulär wie die Umgebung fiel dann auch der Auftritt des Star-Programmierers aus, welcher extra für diesen Event aus Kirkland, Washington, eingeflogen wurde. Mit einem mächtigen Knall und von viel Rauch umgeben stand er wie aus dem nichts und als Knappe verkleidet nun da, um der angereisten Journalistenschar von seinem Werk zu berichten und sich anschließend den Fragen dieser zu stellen.

'Dungeon Siege' möchte die besten Elemente aus 'Diablo 2' und 'Baldur's Gate' vereinen und verbindet diese mit einer modernen 3D-Grafik, in der ihr die Kamera nach Herzenslust zoomen, drehen und kippen dürft. Die Grafik machte bereits jetzt, das Spiel soll erst im Mai diesen Jahres erscheinen, einen hervorragenden Eindruck. Vor allem die Landschaft mit ihren detaillierten Gebäuden und Bäumen, die sich im Wind biegen, konnte begeistern. Das Gameplay gestaltet sich recht einfach. Nachdem ihr euren Helden nach eurem Geschmack definiert habt, ihr könnt dessen Aussehen, Geschlecht und Gewand wählen, geht es auch schon in die Welt von Ehb. Das Laufen und Kämpfen dürfte allen 'Diablo'-Spielern bekannt vorkommen, diese System wurde praktisch eins zu eins übernommen, wenngleich etwas verfeinert. So kämpft euer Charakter relativ eigenständig, was die bekannten Klickorgien des großen Vorbildes vermeidet. Auch wenn ihr zum Beispiel gerade im Inventar herumwerkelt, wird sich euer Held von allein gegen Angreifer verteidigen. Wie für ein solches Action-Rollenspiel üblich, steht euch eine riesige Auswahl an Waffen zur Verfügung, welche allerdings natürlich erst einmal gefunden werden wollen.

Aber nicht nur rohe Waffengewalt, auch feine Zauber könnt ihr einsetzen um eure zahlreichen Feinde zu vernichten. Die Zauber erlernt ihr durch das Finden von Schriftrollen und Zauberbüchern, welche die Monster nach deren Tod oft fallen lassen. Etwas gewöhnungsbedürftig ist dabei die graphische Benutzeroberfläche ausgefallen. So rückt, besonders in hohen Auflösungen, die Lebens- und Mana-Anzeige im rechten oberen Bildeck relativ weit aus eurem Blickfeld, was für 'Diablo'-Anhänger zunächst einmal eine Umstellung bedeuten wird, aber auch Chris selbst wurde bei der Präsentation einmal davon überrascht, dass seine Lebensanzeige gegen Null ging ohne dass er es merkte.

Was 'Dungeon Siege' neben der 3D-Grafik auszeichnen soll, ist die Party-Fähigkeit des Spiels. Dies bedeutet, dass ihr nicht nur einen einzelnen Charakter steuern werdet, sondern bis zu acht Mitglieder eine Gefolgschaft bilden, mit der ihr ziemlich coole Sachen anstellen könnt. So ist die Zusammenstellung des Teams vom Spielverlauf abhängig, im Laufe des Spiels werden euch zum Beispiel Charaktere begegnen, die sich eurer Party anschließen werden, je nachdem wie ihr euch ihnen gegenüber verhaltet. Auch könnt ihr der Gefolgschaft verschiedenste Formationen zuweisen, was dem Kampf zusätzliche taktische Tiefe gibt. Wer sich schon immer fragte, wie es die Helden schaffen die Massen an Waffen, Heiltränken und sonstigen Gegenständen zu tragen, wird in 'Dungeon Siege' endlich eine rationale Lösung finden. Das erweiterte Inventar wird in einem Packesel mitgeführt, den man sogar während des Kampfes etwas abseits parken kann, damit dieser nicht getötet wird und die kostbaren Gegenstände im Besitz der Party bleiben.

Worauf Chris besonders Stolz war, sind die nahtlosen Übergänge im Spiel. Kein Ladescreen wird euer Spielvergnügen trüben egal ob ihr gerade Meilen durch die weite Welt von Ehb lauft oder einen der vielen Dungeons betretet. Besonders betonte er, wie Abwechslungsreich die Welt sein werde, so wolle man erreichen, dass sich der Spieler allein schon Anhand der Umgebung orientieren könne und kein Set dem anderen gleichsähe. Während der Präsentation und dem anschließenden selber Spielen, bestätigte sich diese Aussage allerdings nur partiell, denn die Orientierung in der riesigen Welt machte den anwesenden Journalisten doch einige Probleme und oft wurde nur auf der Übersichtskarte gespielt, da dies schneller und einfacher zu bewerkstelligen war.

Natürlich kann eine Präsentation und kurzes Anspielen eines Titels noch keinen umfassenden Eindruck des Spieles vermitteln, mir persönlich macht 'Dungeon Siege' aber bereits jetzt einen recht guten Eindruck und ich denke, dass Fans des Genres ein heisser Sommer bevorsteht, wenn sie in die Welt von Ehb hinabtauchen und ihre Abenteuer bestehen. Eine detailliertere Betrachtung werdet ihr bereits in Kürze auf gameswelt.de lesen können, denn wir haben eine weit vortgeschrittene Beta-Version des Action-Rollenspiels erhalten.

Ein kleiner Wermutstropfen erteilte Chris uns noch zum Ende der Pressekonferenz. Für 'Dungeon Siege' wird es keine Dedizierten Server geben, was dem Cheaten natürlich Tür und Tor öffnen wird.

Auf unsere Rückfrage hin erklärte Chris:
Ich könnte euch jetzt viel Mist darüber erzählen, wie wir versuchen das Cheaten zu verhindern, aber seien wir mal ehrlich, egal was wir tun, die findigen User werden innerhalb weniger Stunden einen Weg finden unseren Schutz zu umgehen. Der einzige Weg das Cheaten im Multiplayer-Modus zu verhindern, wären dedizierte Server, diese stellen aber bei einem Erstlingsprodukt schlichtweg ein zu großes finanzielles Risiko dar, denn die Kosten für solche Server sind enorm. Wenn sich 'Dungeon Siege' aber so gut verkauft, wie wir das hoffen, überdenken wir die Sache vielleicht noch einmal.

Abschließend noch ein Lob an die Veranstalter von Worx Public Relation, welche für Microsoft einen wirklich gut gelungenen Event auf die Beine stellten, der dem Ambiente des Spiels huldigte und die anwesenden Journalisten zu begeistern wusste.

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