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Preview - Die Siedler DS : Ubisofts Siedler im Hosentaschenformat

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Auf Heimcomputern vor allem in Deutschland habe sie längst Kultstatus erreicht, nun versuchen die Siedler von BlueByte auch auf Nintendos DS die Herzen aller Fans von Wirtschaftssimulationen zu erobern. Wir haben eine Vorab-Version des niedlich-kniffligen ’Die Siedler DS’ unter die Lupe genommen.

Es darf wieder gesiedelt werden! Nicht nur PC-Spieler freuen sich auf eine weitere Auskopplung zur beliebten 'Siedler'-Reihe, auch Handheld-Besitzer werden, mit Stylus bewaffnet, erstmals in den Genuss des Blue-Byte-Klassikers kommen. Wir haben uns anhand einer Preview-Version 'Die Siedler DS' näher angeschaut – und dabei verblüffende Ähnlichkeit zum Ursprung der Serie festgestellt.

Retroperspektive

Ein Blick genügt dem passionierten Spieler, schon erkennt er die direkte Verwandtschaft zwischen der Handheld-Portierung und dem mittlerweile zehn Jahre alten 'Die Siedler 2'. Damals typisch: Überall auf dem Bildschirm, zwischen Bäumen und Sträuchern, Sümpfen und Gewässern, Bergen und Tälern, verteilen sich gelbe Fähnchen sowie kleine und große Häuser. Das Prinzip ist denkbar einfach: Gebäude können immer nur dort gebaut werden, wo auch das Häusersymbol angezeigt wird. Je nach Größe des geplanten Bauwerks muss aber entsprechend viel Platz eingeplant werden. Will heißen: Riesige Festungen und Bauernhöfe verbrauchen enorm viel Bauplatz auf der Karte, kleine Baracken hingegen lassen sich fast überall platzieren. Straßen können dort gebaut werden, wo das Häuser- oder Fahnensymbol angezeigt wird. Aufgrund der geringen Baukapazitäten steht also geschickte Planung im Mittelpunkt – damals wie heute.

Ein strategisches Leichtgewicht ist 'Die Siedler DS' sicher nicht. Das zeigen allein schon die umfangreichen Wirtschaftsketten. Das Brot-Beispiel: Aus dem Brunnen holt man das Wasser, das für die Bestellung der Felder des Bauernhofs nötig ist. Dieser wiederum sorgt für die Versorgung mit Getreide – für Mühlen, aber auch Schweinezüchter enorm wichtig. Das Mehl bringt der Müller schließlich in die Bäckerei, wo es unter der Nutzung von Wasser zu Brot verarbeitet wird. Von dort aus wird das Nahrungsmittel ins Lager oder an andere Verbrauchsstellen transportiert. Welchen Einfluss die einzelnen Elemente dabei haben, wird immer dann deutlich, wenn es an etwas mangelt – die Produktion steht still. Und das ist nur ein Teil der insgesamt 30 Berufsgruppen, die ins Spiel integriert wurden. Damit Anfänger den Überblick nicht zu schnell verlieren, empfiehlt sich zum Start die Tutorial-ähnliche Römer-Kampagne. Ein Teil des Cäsar-Volks strandet auf einer verlassenen Insel und ist fortan auf sich gestellt: Angefangen mit ersten Holzfällern über Sägewerke, Baracken und Fischerhütten weiten wir ihre Ländereien aus. Nachdem erste Bauernhöfe und Schweinezuchten platziert sind, in Minen Gold, Kohle, Granit und Erz abgebaut und endlich Münzen geprägt werden können, stößt man bald auf ein mysteriöses Tor mit lateinischer Inschrift – eine Art Portal. Die erste Kampagne ist damit durchgespielt.

Wer vom Siedeln noch immer nicht genug hat, kann sich dann in die wesentlich schwere Welt-Kampagne stürzen. Auf einer nachgebildeten Weltkarte darf von Italien aus gesiedelt werden. Von Anfang an können hier alle Gebäude gebaut und die Ländereien frei erweitert werden. Das ist aber nicht ohne: Erstmals trifft der Spieler nämlich auch auf andere Völker, die einem das Leben schwer und die eroberten Gebiete streitig machen. Die Wikinger, Nubier und Asiaten sind ebenfalls auf der Jagd nach einem größeren Reich, auch sie wollen die wertvollen Rohstoffe anderen nicht kampflos überlassen. Darüber hinaus kann der Spieler in einem freien Spiel die Start- und Siegbedingungen sowie die Anzahl der gegnerischen Völker festlegen.

Technische Mängel für Solisten

Ein Grafikfeuerwerk sollte man bei 'Die Siedler DS' nicht erwarten. Das am zweiten Teil der Serie orientierte Spiel sorgt durch seinen hohen Wuselfaktor und die putzigen Charaktere dennoch für gute Unterhaltung – Strategiespieler werden indes nichts vermissen. Abzuwarten bleibt, ob die Performance bis zur finalen Version noch gesteigert werden kann. Die unfertige Preview-Version neigte bei dichter Bebauung zu argen Leistungseinbrüchen. Von dem angekündigten stufenlosen Zoom ist im Spiel nicht viel übrig geblieben, auch das Drehen der Karte ist nicht möglich. Damit geht die Übersicht besonders im späteren Verlauf des Spiels verloren.

Ebenfalls nur suboptimal ist die Nutzung der beiden Bildschirme des DS. So wird das Spiel grundsätzlich im Touchscreen angezeigt, zusätzliche Informationen werden im Top-Screen bei Abruf eingeblendet. Das Problem daran: Immer wieder sind zahlreiche Untermenüs im oberen Screen verlinkt. Der Spieler ist gezwungen, die Anzeige mit der Schultertaste zu tauschen, um an interessante Informationen zu gelangen. Nervig! Eine Topwertung riskiert Ubisoft aber auch an anderer Stelle: beim Mehrspieler-Modus. Den wird es, trotz bester Eignung, in der finalen Version nämlich nicht geben.

Fazit

Sören Lohse - Portraitvon Sören Lohse
Mit 'Die Siedler DS' werden Spieler mit einem Faible für Aufbau- und Wirtschaftssimulationen endlich auch auf dem Nintendo DS adäquat unterhalten. Die Handheld-Portierung hält sich recht streng an das PC-Original, der Wuselfaktor begeistert nach wie vor. Putzig! Fehlende Features, Unübersichtlichkeit und Performance-Einbrüche trüben in unserer Vorabversion allerdings das sonst hervorragende Bild.

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