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Test - Die geheimnisvollen Städte des Goldes : Anime-Konzentrat

  • 3DS
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Die japanisch-französische Anime-Serie „Die geheimnisvollen Städte des Goldes“ ist wohl in erster Linie denjenigen ein Begriff, die schon in den 80er-Jahren unter uns weilten und damals die Abenteuer der drei Kinder im Fernsehen miterlebten. Vor einiger Zeit bekam die Serie aufgrund ihres anhaltenden Erfolgs in Frankreich eine zweite Staffel spendiert, die Ende 2013 für die Wii U als Spiel umgesetzt wurde.

Vor Kurzem wurde der Titel auf den Nintendo 3DS portiert, leider ohne jegliche 3-D-Unterstützung. In Die geheimnisvollen Städte des Goldes: Geheime Pfade erlebt ihr die Geschichte von Esteban, Zia und Tao, die eine geheimnisvolle Karte finden. Zudem gelangen auch Schlüsselobjekte in ihren Besitz, die das Geheimnis der Karte offenbaren. Mit dem Navigator Mendoza beschließen die drei, sich nach China zu begeben, um dort die Rätsel der Karte zu lösen. Wer weder die Serie noch deren Fortsetzung kennt, ist mit der Geschichte bereits zu Beginn ein wenig überfordert, da keine Rückschau auf die bisherigen Geschehnisse erfolgt. Wie die drei zum Beispiel in den Besitz des großen goldenen Flugapparats kamen, wird nicht erklärt.

Komprimierte Anime-Filme

Die Handlung, der ihr während der knapp fünf Spielstunden folgt, wird immer wieder in kurzen Anime-Filmchen vorangetrieben, die sich auch auf dem 3DS sehen lassen können. Leider – wie eingangs erwähnt – vollkommen ohne 3-D-Unterstützung. Außerdem sind auch diese Geschichtsfetzen so stark komprimiert, dass ihr ihnen sehr aufmerksam folgen müsst. Seid ihr gerade noch im Dschungel, geht es schon kurz danach um Piraten, verlassene Tempel und mehr. Für Verwirrung ist daher auch auf dem 3DS gesorgt, was schade ist. In jedem der etwa 30 Level werden euch drei Aufgaben gestellt, die es zu lösen gilt. Ihr übernehmt dabei die Steuerung von Esteban, Zia und Tao - jedoch nicht gleichzeitig, sondern ihr steuert immer nur eines der drei Kinder.

Alle drei haben besondere Fertigkeiten, die ihr an den entsprechenden Stellen einsetzen müsst, um weiterzukommen. Ob ihr dabei mit dem Touchpen oder mit dem Analog-Stick durchs Spiel lauft, legt ihr zu Beginn des Abenteuers fest. Ihr könnt dies aber auch zu einem späteren Zeitpunkt in den Optionen ändern. Jeder Abschnitt wartet mit einer Zeitvorgabe auf, die nicht überschritten werden darf. In kleinen Gesprächen innerhalb eines Levels wird die Zeit angehalten, ansonsten solltet ihr euch nicht zu lange mit einzelnen Rätseln aufhalten. Die Rätselkost ist leider nicht sehr abwechslungsreich. Druckplatten müssen beschwert, Schalter umgelegt oder Sonnengeräte aktiviert werden. Ab und an müsst ihr euch zudem an Wachen vorbeischleichen – viel mehr dürft ihr nicht vom Spiel erwarten.

Langweilige Rätselkost

Auch wenn die Umgebungen recht abwechslungsreich sind, wird das Spiel durch die immer gleichen Rätsel schnell langweilig und am Ende seid ihr froh, wenn ihr den Abspann zu sehen bekommt. Immerhin könnt ihr in jedem Level eine geheime Schatzkiste finden, die ein Bonusbild enthält. Die Bilder lassen sich dann in den Optionen bewundern. Die Spezialfähigkeiten der drei Kinder sind schnell geschildert: Esteban kann sich die Sonne zunutze machen, Tao darf fremdartige Steintafeln lesen und Zia quetscht sich durch enge Spalten. Das ist zwar hilfreich, aber nicht besonders einfallsreich. Schnappt euch doch mal eine Wache, werdet ihr zu einem Checkpoint kurz zuvor zurückgesetzt. Mehr passiert nicht.

Am Ende eines Abschnitts erhaltet ihr eine Auswertung mit abschließender Punktwertung. Dass ihr darauf erpicht seid, diese in einem erneuten Durchgang zu schlagen, darf bezweifelt werden. Optisch bekommt ihr eher Durchschnittskost serviert. Die angesprochenen Anime-Sequenzen sehen sehr schön aus, dafür fallen verwaschene Texturen in den Gebieten auf. Zudem werden Objekte so oft eingesetzt, dass ihr sie sehr schnell an vielen Ecken wiedererkennen werdet. Immerhin klingt die musikalische Untermalung sehr schön. Gleiches gilt für die englische Sprachausgabe. Deutsche Bildschirmtexte sind vorhanden, dadurch geht des Englischen nicht mächtigen Spielern nicht noch mehr von der komprimierten Geschichte verloren.

Die Steuerung ist gelungen, die Charaktere reagieren schnell auf eure Eingaben, sei es nun per Steuerkreuz oder per Touchpen. Mit dem Touchpen steuert ihr allerdings ein wenig genauer, da ihr auf dem Bildschirm gezielt festlegen könnt, wohin sich der Charakter bewegen soll. Die Kamera dürft ihr nicht frei bewegen, zumindest nicht, solange ihr eines der Kinder steuert. Stehen diese still, könnt ihr mit der Kamera über das ganze Level schweben und euch dessen Besonderheiten anschauen.

Fazit

Sven Wagener - Portraitvon Sven Wagener

Die geheimnisvollen Städte des Goldes: Geheime Pfade konnte mich schon auf der Wii U nicht lange unterhalten. Da die 3DS-Version sich nicht von dieser unterscheidet, wird das Spiel also nicht besser, nur weil es auf einem Handheld läuft. Dessen 3-D-Fähigkeit wurde vollkommen außer Acht gelassen, was sehr schade ist. Die Anime-Sequenzen sehen gut aus und auch die Hintergrundmusik ist nicht von schlechten Eltern. Das war es dann aber auch schon, was es an positiven Dingen zu vermelden gibt. Viel zu leichte Rätsel, eine stark komprimierte Geschichte und die recht kurze Spielzeit überwiegen leider und sorgen dafür, dass dieses Spiel nur Fans der Serie Spaß machen wird. Der Preis von etwa 15 Euro im eShop ist definitiv zu hoch. Wer den Titel unbedingt spielen will, sollte vielleicht auf ein Angebot warten. Schade, mit mehr Abwechslung bei den Rätseln und besseren Texturen hätte aus dem Spiel etwas werden können, so versinkt es leider im Sumpf der unteren Mittelklasse.

Überblick

Pro

  • viele Level
  • guter Soundtrack
  • mehrsprachig
  • hübsche Anime-Sequenzen

Contra

  • stark komprimierte Geschichte
  • verwaschene Texturen
  • keinerlei 3-D-Effekt
  • langweilige Rätsel, die sich zudem ständig wiederholen
  • Zeitvorgabe pro Level

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