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Special - Hardcore ist der Weg zum Glück : Ein Leben, endloser Spaß

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Diablo 2 hatte ihn, Diablo 3 ebenfalls. Ich bin ihm verfallen. Der Hardcore-Modus hält Diablo 3 für mich am Leben. Hardcore? Grob gesagt: Ein Leben pro Charakter. Stirbt euer Held, stirbt auch der Spaß. Es ist ein Wandeln auf der unsichtbaren Linie zwischen Leben und Tod. Zwischen Ruhe und Hast. Zwischen Glück und Unglück. Es ist die wahre sowie einzige Liebe. Eine Geschichte von Verlustangst und dem Gefühl der Demut.

Ich habe knapp acht Jahre lang Diablo 2 gespielt. Online im Hardcore-Modus. Jede Sekunde war ein Kampf gegen die eigene Erwartung, die eigene Hoffnung und die eigene Gier nach besseren Gegenständen. Ein Fehler und der mühsam erspielte Charakter segnet das Zeitliche. Aus und vorbei. Für immer.

Es ist der Kampf gegen das eigentlich Unvermeidbare. Eines muss klar sein: Im Hardcore-Modus ist der Weg das Ziel. Das macht auch den eigentlichen Unterschied zwischen Soft- und Hardcore aus. Softcore bedeutet, dass der eigene Spielcharakter so oft er will sterben kann. Das eigentliche Ende im Hardcore-Modus ist klar definiert: Der Tod. Der Weg dahin ist gespickt von Momenten, die sich ins Hirn brennen. Wenn unbekannte Gegner-Kombinationen auftauchen, muss man langsam vorgehen. Fehler werden nicht zugelassen. Hardcore ist langsamer. Karten werden spiralförmig von außen nach innen von Feinden gesäubert. Die eigene Gruppe braucht immer einen Rückzugspunkt. Rennt sie vor Widersachern weg, wäre es fatal in eine neue Ansammlung von Schurken zu laufen.

Das Problem mit Softcore ist, wenn es denn wirklich eines gibt, dass der Tod keine Strafe darstellt. Der Tod ist integraler Bestandteil des Spielverlaufs. Im Hardcore-Modus ist der Tod jedoch dein ultimativer Gegner. Ich erinnere mich an jeden Tod meiner Charaktere aus den vergangenen Jahren. Jeder einzelne ist gespeichert in meinem Kopf, weil ich eine andere, intensivere Beziehung zu meinen Helden aufgebaut habe als der „Normal“-Spieler. 60 bis 120 Stunden pro Spielfigur ist keine Seltenheit: Gibt es dann einen unvorhersehbaren Fehler und man stirbt, bekommt man den Moment nie wieder aus seinem Kopf.

Doch wieso Hardcore? Das hat nichts mit „man will sich von den anderen abheben“ zu tun. Die Belohnung für die Abenteuer ist größer. Das Spiel und die Feinde lehren einem Demut. Kämpfe überlegt man sich zwei oder drei Mal. Man setzt sich eher mit den eigenen Stärken und Schwächen des Charakters auseinander. Man spielt vorsichtiger. Lebensenergie wird wichtiger, als die pure Kraft. Das Teamgefühl ist größer, da man sich vollends auf seine Gruppe verlassen muss. Gibt es einen Barbaren der Schaden einsteckt, selbst aber kaum austeilt und einen Dämonenjäger, der zwar immensen Schaden austeilt aber nur wenige Schläge einsteckt, bedarf es des perfekten Zusammenspiels – der richtigen Absprache. Rennt der Barbar, rennt auch der Dämonenjäger. Wird der Dämonenjäger fokussiert, muss der Barbar eingreifen und den Feind auf sich lenken. Sind die Feinde zu stark, dann fliehen beide und der Rückzug wird zu einer Tortur der Sinne. Das Herz rast, der Blick auf die Energieleiste ist Pflicht und die Abklingzeit der Heiltränke wird verflucht. Schafft man es die Widersacher abzuhängen, dann entspannt sich der Körper. Die Muskeln beruhigen sich.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Freundlichkeit der Hardcore-Community. Nicht selten erlebt man es, dass im Spiel Schweigeminuten für gefallene Freunde gehalten werden. Ist eine Gruppe unterwegs und ein Kamerad fällt den Monstern aus der Hölle zum Opfer, gibt es ehrliche Anteilnahme – jeder kennt das Gefühl, das mit dem Verlust eines geliebten Spielcharakters kommt. Innere Leere und der Drang erneut zu beginnen. Ich kann das durchaus behaupten, da ich ab und an mit Freunden auch den normalen Modus spiele. Zur reinen Entspannung.

Im Hardcore-Modus gibt es keine besseren Gegenstände, als im normalen Modus. Es gibt auch keine neuen Areale oder zusätzliche Erfahrungspunkte. Es ist genau das gleiche Spiel. Aber allein die Tatsache, immer die Augen offen halten zu müssen und stets diese Anspannung kurz vor und während der Kämpfe zu spüren, ist Belohnung genug. Solltet ihr es in Diablo 3 noch nicht ausprobiert haben: Gebt Hardcore eine Chance.

Was ich mir für die Zukunft und den Hardcore-Spieler wünsche? Dark Souls II. Bitte, Namco. Bitte integriert einen Hardcore-Modus ins Spiel. Ich will verzweifeln und mein virtuelles Leben hinterfragen. Ich will meine eigenen Grenzen kennenlernen. Ein Leben in Dark Souls II und ich. Bitte!

Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht mit Diablo 2, Diablo 3, X-Com oder anderen Spielen in denen der Tod euer permanenter Begleiter ist? Oder haltet ihr Hardcore-Spielmodi für Unfug und fragt euch, was ein solcher Modus überhaupt bringt und wieso er existiert? Schreibt eure Meinungen in die Kommentare.

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