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Test - Diablo 2 : Besser als das Original!

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Diablo 2

Zum Sichern der Spielstände hat sich Blizzard etwas einfallen lassen; speziell auf den Multiplayer-Betrieb abgestimmt und aufgrund der enormen Level-Grösse auch zwingend notwendig. In den Leveln gibt es Wegpunkte. Sobald diese einmal aktiviert wurden, könnt ihr mit eurem Charakter jederzeit in jedem Spiel zwischen den Wegpunkten hin- und herreisen. Die besuchten Gebiete werden in jeder Session neu mit Monstern und Gegenständen gefüllt, wobei aber die Quests pro Charakter nur einmal spielbar sind. Das ist jedoch kein Abwertungsgrund, denn "Diablo 2" bleibt auch ohne die Quests interessant. Zum einen ist da die Sammlerleidenschaft, und der Wille, die Charakterwerte zum Äussersten zu treiben. Zum anderen ist der Schwierigkeitsgrad jederzeit eine Herausforderung und ausgesprochen gut ausbalanciert. Da die Ausrüstung immer besser wird, die Gegner parallel auch immer stärker, ist man immer gerade so den Gegnern gewachsen. Selbstverständlich hat Blizzard auch nicht vergessen, den Schwierigkeitsgrad an die Spielerzahl im Multiplayer-Modus anzupassen.

"Diablo 2" verfügt über Einzelspieler- und Mehrspielerunterstützung. Via LAN, TCP/IP und Blizzards Battle.Net können bis zu acht Spieler zusammen spielen. Ein Party-Modus bestimmt, ob ihr gemeinsam, getrennt oder gegeneinander ins Gefecht geht. Bis auf die "geschlossenen" können alle Charaktere sowohl im Einzel-, als auch in den Mehrspielermodi eingesetzt werden. Die "geschlossenen" Charaktere sind nur auf den "Realms" des Battle.Net spielbar und werden - zum Schutz vor Cheats komplett auf den Servern gesichert. Im Mehrspieler-Modus können Spiele beim Erstellen insofern konfiguriert werden, dass die maximale Spielerzahl und der maximale Level-Abstand vorgegeben werden können. In den "geschlossenen Realms" gibt es zusätzlich zwei Ladders, eine für normale Charaktere, eine für Hardcore-Charaktere. Diese können erst erstellt werden, wenn das Spiel einmal komplett durchgespielt wurde. Wenn sie sterben, bleiben sie tot.

Diablo 2

Pro Account können zehn Charaktere eingesetzt werden. Wie auch zuvor ist die Benutzung des Battle.Nets kostenlos. Die Chat-Bereiche des Battle.Net wurden kräftig überarbeitet, so dass die Konterfeis der Charaktere inklusive Ausrüstung im Chat sichbar sind. Zusätzlich kann jeder Spieler ein Profil anlegen.

Der Start von "Diablo 2" im Battle.Net gestaltete sich leider als völliges Debakel. Die eigens für Europa eingerichteten Server konnten dem Ansturm der Massen nicht standhalten und glänzten durch totale Instabilität. Wenn die Server mal liefen, dann meist nur für wenige Minuten bis zum nächsten Crash. Betroffen hiervon waren die "Closed Realms", also die Server, bei denen die Charaktere (noch) cheatfrei gespeichert werden.

Beim Thema Technik scheiden sich die Geister. Die Zwischensequenzen (insgesamt über 20 Minuten) erzählen die Geschichte des Wanderers und gehören sicher zu den Besten des PC-Spielgenres. Die Hintergrundmusik ist enorm atmosphärisch und nie nervend. Auch die Hintergrundgeräusche und die Sprachausgabe lassen nichts zu wünschen übrig. Die Übersetzung ist gut gelungen. Einziger Störfaktor: Da gestandene Diablo-Spieler an die englischen Begriffe gewöhnt sind, klingen die wörtlichen Übersetzungen der Gegenstände eher peinlich, aber das ist reine Gewöhnungssache.

Diablo 2

Die Grafik hingegen haut einen nicht vom Hocker. Als Auflösung wird lediglich 640 x 480 mit optionaler 3D-Kartenunterstützung angeboten, die aber lediglich bei den sehenswerten Magieeffekten zur Wirkung kommt. Durch die niedrige Auflösung wirken die Grafiken zum Teil arg pixelig, vor allem die Charaktere. Eine neue Engine hätte sicher nicht geschadet, aber die ohnehin schon lange Entwicklungszeit wohl ins Unendliche verlängert. Zumindest aber sind die Grafiken sehr stimmungsvoll und immer dem Ambiente der Levels angepasst.

Die Performance geht soweit in Ordnung, auch wenn es selbst bei starken Rechnern zu gelegentlichen Rucklern kommt. 3D-Karten werden via Glide und Direct3D unterstützt, wobei ersteres eine deutlich besserer Darstellung bringt. Bei einigen GeForce 2-Karten kam es zu Problemen, die aber durch Treiberupdates weitestgehend behoben werden konnten.

Und noch ein Wermutstropfen zum Schluss: die angekündigten Features für Online-Gilden und auch die Duell-Arenen sind dem Rotstift zum Opfer gefallen. Es wird jedoch gemunkelt, dass in der zweiten Jahreshälfte ein Add-on erscheinen soll, dass neben diesen Features auch zwei weitere Charakterklassen und einen neuen Akt enthalten soll.

 

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Ehrfurchtsvoll verneige ich mich vor dem Thronfolger. Ok, die Grafik ist altertümlich und viele der angekündigten Features fehlen. Auch Innovation ist nicht die Stärke dieses Spieles. Doch der alte Suchtfaktor setzt bereits nach wenigen Minuten ein, und das zurecht. "Diablo 2" ist grösser, schneller, spannender und durchdachter als der Vorgänger. Der Sammlertrieb, die ständige Herausforderung und die unterschiedlichen Charakterklassen laden zu schier endlosem Wiederspielen ein. Spielspass ist hier jedenfalls garantiert. Blizzard hat nicht den Fehler begangen, am Grundprinzip des Spieles zu werkeln, dessen Vorgänger bereits seit über drei Jahren immer noch Spieler regelmässig ins Battle.Net gelockt hat.  

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