Der Release von König der Besessenen ging reibungslos über die Bühne. Wer mit der Hauptkampagne des Spiels fertig ist, bekommt umgehend zahlreiche neue Aufgaben serviert. Einerseits müsst ihr dafür die neuen Strikes besuchen, andererseits auf alten und neuen Gebieten patrouillieren, um bestimmte Objekte zu sammeln oder Gegner zu töten. Zwar wechseln sich diese Sammelquests mit richtigen Missionen ab, doch kann das Farmen bestimmter Ressourcen nerven.
Das ist aber alles halb so wild. Bungie schafft es stets, euch bei Laune zu halten, besonders dank des neuen Raids Kings Fall. Gerade beim ersten Besuch werdet ihr euch an den kniffeligen Bosskämpfen die Zähne ausbeißen. Hier ist es noch wichtiger als im restlichen Spiel, mit einem kommunikativen Team zusammenzuarbeiten.
Dennoch ist es schade, dass es kein Matchmaking für den Raid gibt. Nicht jeder wird ein Team aus sechs Leuten zusammentrommeln können. Zwar würde es die Chancen schmälern, den Raid-Boss erfolgreich zu besiegen, wenn man mit Fremden spielt, doch allein die Möglichkeit wäre nett gewesen.
Etwas zweifelhaft sind die neuen Marken, die ihr beim Exotenhändler Xur kaufen könnt. Setzt ihr sie ein, wird die Chance erhöht, nach Bosskämpfen exotische Ausrüstung zu bekommen. Doch es gibt ein paar Probleme: Die Marken sind zu billig, ihr bekommt für sieben seltsame Münzen fünf Three of Coins. Außerdem könnt ihr zu jedem Bossgegner gehen, ausgenommen dem Court of Oryx. Das führt dazu, dass einige Spieler sich mit dieser neuen Währung eindecken, Zwischenbosse besuchen und so innerhalb kurzer Zeit eine enorme Menge an exotischer Ausrüstung ansammeln. Hier muss Bungie eingreifen.
Bis jetzt hat mir Destiny selten Spaß gemacht. Zum ursprünglichen Release war für mich nach der Kampagne Schluss. Erst aufgrund von Gruppenzwang stieg ich vor wenigen Monaten wieder ein. So richtig Freude haben mir die neuen Inhalte aber ebenfalls nicht gemacht. Mit König der Besessenen wendet sich das Blatt jedoch drastisch. Aufgrund der vielen Veränderungen in der Struktur, einer deutlich aufgebohrten Kampagne und der vielen Aufgaben fühlte ich mich in den ersten zwanzig Stunden prächtig unterhalten.
Nachdem ich ausführlich den Live-Betrieb der neuen Erweiterung testen und auch den neuen Raid besuchen konnte, steht fest: Mit König der Besessenen ist Destiny so unterhaltsam wie noch nie. Auch auf technischer Seite gibt es so gut wie keine Probleme zu vermelden. Die neuen Inhalte wurden reibungslos in das Hauptspiel integriert, Fehlermeldungen oder Serverprobleme traten nur vereinzelt auf. Man merkt, dass Bungie viele Lehren aus dem ersten Jahr des Shooters gezogen hat. Wer bislang einen Bogen um Destiny gemacht hat, sollte jetzt einsteigen.
Überblick
Pro
Levelgrenze auf 40 gestiegen
sehr viele neue Objekte
Quests führen neue Gegenstände ein
unterhaltsame Kampagne
Charaktere zeigen endlich Persönlichkeit
neue Subklassen für die Hüter
spaßige neue Strikes
Bossmodus Court of Oryx erweitert die Spielerfahrung
weniger Zufallsfaktoren
Contra
in den Story-Missionen hin und wieder schwache Inszenierung
keine Zwischensequenzen abseits der Kampagne
lange Ladezeiten
neue Ressourcen machen die Wirtschaft noch umständlicher
einige Missionen erfordern umständliches Sammeln oder das Töten bestimmter Feinde
Three of Coins beeinflussen aktuell zu stark die Droprate von exotischem Loot
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