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Test - Destiny: Dunkelheit lauert : Die Hassliebe hält an

  • PS4
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Dunkelheit lauert bietet euch für rund 20 Euro vor allem eines: ein perfektes Beispiel dafür, wie man einen DLC nicht machen sollte. Selbst mit Season Pass wirkt die erste Destiny-Erweiterung wie eine freche Kundenveräppelung. Achtet ihr dann noch auf die verdächtig kleine Download-Größe, wird klar: Ihr zahlt vor allem für etwas, das bereits vorhanden ist und mit eurem Geldbeutel einfach nur zugänglich gemacht wird.

Große Geschichten und eine spannende Welt kündigte Bungie für Destiny an. Die Welt ist spannend, ja. Die Geschichten sind aber quasi nicht vorhanden, nur ein Wust aus bedeutungsschwangeren Worten ohne Aussage. Mit dem DLC Dunkelheit lauert versprach Bungie nun mehr Story, mehr Tiefgang. Geliefert wird genau derselbe Handlungsfurz wie im Hauptspiel: Riecht kurz interessant, verfliegt aber sofort.

Juchhe, Altbekanntes!

Mit dem DLC taucht im Turm eine neue Figur auf, die euch neben neuen Herausforderungen drei neue Kampagnenmissionen bietet. Oh! Etwa neue Gebiete? Neue Feinde? Nein, nur der alte Käse anders angerichtet. Hier und da öffnen sich im Kosmodrom und auf dem Mond kleine Abschnitte bekannter Gebiete, in denen dieselben alten Gegnertypen lauern – nur etwas stärker als zuvor, um auch Spielern mit hohem Lichtlevel noch eine Herausforderung zu bieten.

Der Missionsablauf ist derselbe, den ihr aus dem Hauptspiel kennt. Ihr wehrt Gegnerwellen ab und besiegt Bosse, deren einzige Taktik ist, möglichst viel einzustecken, bevor sie endlich in die Knie gehen. Außerhalb der Missionen gibt es noch drei neue PVP-Karten, die Standardkost bieten, und auf euren Patrouillen tauchen hier und da nun Schar-Ritter mit Schwertern auf. Besiegt ihr sie, könnt ihr kurzzeitig mit ihrem Schwert herumlaufen und für Panik unter den Feindesreihen sorgen. Das ist zumindest ganz nett, kennt man aber ebenfalls bereits aus einer Mission des Hauptspiels.

Zuerst weit zurück, dann etwas vorwärts

Wer bereits auf Level 30 ist, freut sich, dass mit dem DLC endlich Level 32 erreichbar wird. Vorausgesetzt, ihr kauft neue Upgrade-Gegenstände bei Xur und er hat gerade die für euch passenden im Sortiment. Wenn nicht, dürft ihr eine Woche warten, denn Xur taucht ja bekanntermaßen nur an den Wochenenden auf. Ach ja: Es gibt natürlich keine Garantie, dass er eine Woche später die Objekte im Beutel hat, auf die ihr so lange gewartet habt.

Destiny - Dunkelheit Lauert DLC Launch Trailer (dt.)
Zur Veröffentlichung des ersten DLC-Pakets zu Destiny namens Dunkelheit lauert gibt es nun hier den Launch-Trailer für euch.

Damit ihr upgraden könnt, müsst ihr eure alte exotische Ausrüstung gegen eine neue eintauschen. Das kostet nicht nur ordentlich, sondern sorgt auch dafür, dass eure mühsam hochgelevelte Ausrüstung für die Katz ist. Ihr dürft nämlich die neue komplett von vorne aufleveln. Wenn das jetzt mit jedem DLC so sein wird, stellt sich natürlich die Frage, wieso man überhaupt noch Zeit ins Weiterentwickeln der Ausrüstung stecken sollte.

Die Nachteile von Exklusiv-Deals

Ein weiteres Ärgernis versteckt sich für Xbox-Spieler bei den Strikes. Dank Sony-Deal erhalten nämlich nur PlayStation-Spieler den zweiten im DLC enthaltenen Strike. Der taugt zwar nicht viel und fühlt sich eher wie eine Art Ministrike an, aber wenn man bedenkt, dass Xbox-Spieler denselben Preis zahlen, wundert es nicht, dass sich so mancher darüber aufregt. Was den Hauptstrike des DLCs betrifft, gilt leider dasselbe wie für die neuen Hauptmissionen: alte Gebiete mit angehängten neuen Miniabschnitten, alte Feinde mit höherem Level und ein Boss, der zu viele Kugeln frisst. Das ist schon alles.

Aber nicht alles ist ärgerlich in Dunkelheit lauert: Der neue Raid ist ähnlich originell und herausfordernd wie der erste und zeigt wieder einmal, welch unfassbares Potenzial in Destiny steckt. Die einzelnen Raid-Abschnitte unterscheiden sich allesamt deutlich vom Rest des DLCs und vom Hauptspiel. Da ein Großteil des Spaßes im Begreifen der Raid-Herausforderungen und dem Austüfteln effektiver Taktiken steckt, beschreiben wir an dieser Stelle nicht, was genau euch in den Tiefen des Mondes erwartet. Nur so viel sei verraten: Ihr werdet sofort verstehen, woher der DLC seinen Namen hat.

Fazit

Michael Zeis - Portraitvon Michael Zeis
Ärgerliches Suchtmittel

Allein wegen des neuen Raids ist der DLC leider schon Pflicht für alle Spieler, die wie ich einfach nicht von der Destiny-Nadel wegkommen. Die funktioniert nämlich nach wie vor hervorragend. Bungie hat alles in die tolle Spielbarkeit seines Schicksalsbabys gesteckt, und das zahlt sich auch im DLC wieder aus. Im Grunde dient dieser so schlicht als Vorwand für alle Fans, noch mehr Destiny zu spielen. Die Belohnung ist der Raid, der sich inhaltlich tatsächlich lohnt. Nüchtern betrachtet gilt aber: 20 Euro für diesen Inhalt? Das ist nicht in Ordnung. Und trotzdem ist Destiny ein zu gut funktionierendes Produkt, als dass man es komplett abstrafen könnte. Selbst das ist auf seine ganz eigene Weise ärgerlich. Fragt sich, wie lange Bungie diese Strategie fahren kann, bevor die Wertungen schließlich doch unter den 6er-, wenn nicht gar unter den 5er-Bereich rutschen. Früher oder später rettet Destiny auch seine hervorragende Spielbarkeit nicht mehr.

Überblick

Pro

  • auch der zweite Raid ist wieder erstklassig
  • nach wie vor hervorragende Spielbarkeit
  • macht immer noch süchtig
  • ansonsten gelten weiterhin alle Pro-Punkte des Hauptspiels

Contra

  • alte Gebiete
  • alte Feinde
  • sehr schwache Story
  • fragwürdige Upgrade-Bedingungen
  • insgesamt zu wenig neue Inhalte für den Preis
  • ansonsten gelten weiterhin alle Contra-Punkte des Hauptspiels

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