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Special - Destiny 2 : Lategame-Ernüchterung: Langeweile statt Loot

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Ich war heiß! In den Wochen vor Destiny 2 konnte ich es kaum erwarten, endlich wieder mit Freunden loszuziehen, zu ballern und dabei Loot zu scheffeln. Mit massig Motivation startete ich pünktlich am 8. September in den Weltraum.

Die Kampagne schickte sich gut an, auch wenn sie erneut alles andere als denkwürdig ausfiel. Jedoch machte sie wie schon beim Vorgänger einen ordentlichen Job, wenn es darum ging, die Spielmechaniken und Besonderheiten zu erklären. Dennoch wirkte alles vom ersten Moment an sehr vertraut, schließlich dokterte Bungie nicht am spielerischen Grundgerüst herum – eine weise Entscheidung, denn hinsichtlich des Gunplay macht der Shooter quasi alles richtig: Es fühlt sich hervorragend an, die feindlichen Aliens mit Automatikgewehren, Pistolen und Raketenwerfern wegzupusten. Ballern, rennen, springen, rutschen – es flutscht wunderbar!

Doch Destiny-Spieler wissen: Erst nach der Story geht es richtig los. Und ziemlich schnell wurde klar, dass hier der Hund begraben liegt. Denn im Gegensatz zum tadellosen Spielgefühl schraubte Entwickler Bungie an den Strukturen und inhaltlichen Elementen – leider zum Nachteil. Obwohl im Vorfeld angekündigt wurde, für mehr Inhalte zu sorgen und damit das Endgame im Vergleich zum Vorgänger vom Start weg umfangreicher zu machen, sind viele Spieler ob des Angebots enttäuscht. Ich zähle dazu.

Der Loot ist nicht gut

Das grundsätzliche Problem stellt der Mangel an verwertbarem Loot dar. Während im Verlauf der Story ständig neue und sinnvolle Waffen sowie Rüstung auftauchen, stellt sich danach Ernüchterung ein. Zwar erhält man in schöner Regelmäßigkeit frischen Loot, nur leider ist der größtenteils wertlos. Bessere Rüstung und Waffen sind eine absolute Seltenheit. Da spielt es keine Rolle, ob man über die Planeten zieht, Strikes absolviert oder sich mit anderen Spielern im Schmelztiegel duelliert. Und weil sämtliche Knarren und Rüstungsteile feste Perks haben, entfällt auch die einst beliebte Jagd nach dem perfekt ausbalancierten Gegenstand, der God-Roll. Gleiches Bild bei den Exotischen Gegenständen, denn auch hier geht es in Sachen Verbesserung arg schleppend voran. Da kann nicht mal Händler Xur helfen: Zwar bietet dieser in Destiny 2 ausschließlich Exotics an, doch übersteigen diese derzeit nicht Powerlevel 270 – wer einigermaßen regelmäßig spielt, kann über das Angebot lediglich den Kopf schütteln.

Komisches Konzept

Merkwürdig zurechtgestutzt wurden auch Strikes und Schmelztiegel. Erstgenannte gibt es nur noch in einer normalen Variante, die selbst zu Beginn des Endgame unterfordert. Nimmt man sich dagegen die Nightfall-Variante vor, machen ein knappes Zeitlimit und starke Gegner den Abschluss für Gelegenheitszocker und nicht eingespielte Teams enorm schwierig. Beinahe identisch sieht es beim Raid aus, der für Normalos schlicht zu anspruchsvoll ausfällt. Da sorgt auch die neue Guide-Funktion kaum für Abhilfe.

Im Schmelztiegel warten ausschließlich Zufallsbegegnungen auf willige Hüter, die Wahl zwischen Team-Deathmatch, Capture-the-Flag sowie Herrschaft entfällt. Darüber hinaus sehen sich zusammengewürfelte Teams oftmals eingespielten Gruppen gegenüber, welche die Partien entsprechend dominieren. Im Hinblick auf guten Loot sieht es ähnlich düster aus wie im restlichen Spiel.

Diverse andere Faktoren wirken im Hinblick auf den unbrauchbaren Loot ebenfalls undurchdacht bis überflüssig. Seien es die verdienten Marken in Missionen und öffentlichen Events oder der Kauf von Items gegen Glimmer sowie Glanzstaub. Den einzigen sicheren Fortschritt bringen aktuell die wöchentlich wechselnden Flashpoints, die jedoch aus dem stupiden Wiederholen öffentlicher Events bestehen – für einen Aufstieg im Powerlevel um einen oder zwei Punkte stellt das oft mehr Qual als Vergnügen dar. Anschließend heißt es wieder Däumchen drehen …

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