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Test - Demon's Souls : Angst vor dem Tod?

  • PS3
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Der eigene Weg zählt

Ähnlich wie bei World of Warcraft haben größere Zwischengegner verschiedene Gegenstände im Gepäck. Besonders gute Ausrüstung lässt der Feind mit einer relativ geringen Wahrscheinlichkeit fallen. Es kann sich also lohnen, den einen oder anderen Gegner mehrmals zu töten.

Dadurch wird auch das Spielerlebnis für jeden etwas anders. Jeder findet woanders bedeutende Gegenstände. Zudem hat From Software NPCs in den Levels versteckt. So helft ihr einem edlen Ritter immer wieder aus der Patsche oder lasst ihn, wenn ihr unvorsichtig seid, sterben. Eure Entscheidungen beeinflussen die Welt nämlich zum Guten oder Bösen hin, was sich wiederum auf die Hintergrundgeschichte auswirkt. Ihr solltet euch also überlegen, wen ihr angreift und wem ihr helft.

Seelenraub übers Internet

Nachdem ihr den ersten großen Dämon erledigt habt, bekommt ihr zwei Steine. Mit denen aktiviert ihr den Mehrspielermodus. Aber eigentlich seid ihr sowieso schon die ganze Zeit online gewesen. Ihr könnt - ebenso wie andere Spieler - auf dem Boden Nachrichten hinterlassen. Die stellt ihr durch ein simples Satzbausystem zusammen. Waren die Hinweise für einen anderen Spieler hilfreich, gibt es ein paar Seelen zusätzlich.

Zudem dürft ihr Blutlachen anklicken, durch die eine Sterbesequenz eines anderen Spielers aktiviert wird. Ein roter Schatten zeigt an, was passiert ist. Das soll euch selbst vor falschen Entscheidungen schützen. Zudem laufen andere Spieler, die momentan im selben Level online sind, als Geister umher. Das hilft zusätzlich, um beispielsweise Geheimgänge zu entdecken.

Der eigentliche Mehrspielermodus hat es in sich. Als Toter zieht ihr wahlweise mit oder gegen einen anderen Spieler zu Felde. Wenn ihr als Toter umherlauft, könnt ihr mit einem der Steine eine Signatur hinterlassen. Aktiviert ein anderer Spieler diese, beschwört er euch. Habt ihr einen großen Dämon gemeinsam besiegt, werdet ihr wieder unter die Lebenden geholt. Ein lebender Spieler kann bis zu drei Phantom-Mitstreiter herbeirufen. Aber nur, wenn diese ähnlich viele Seelen gesammelt haben wie er selbst.

Die zweite Variante ist weniger freundlich: Als schwarzes Phantom jagt ihr den lebenden menschlichen Spieler, um ihn zu töten. Der lebende Spieler darf zwei gutartige menschliche Phantome zu Hilfe rufen. Geht ihr als schwarzes Phantom siegreich aus dem Kampf hervor, fallen alle gesammelten Seelen an euch und der andere startet wieder mit null Seelen am Levelanfang. Daher empfiehlt der Strategieleitfaden aus der „Black Phantom Edition" auch, dass ihr immer als Toter unterwegs sein solltet. So kann euch kein anderer Spieler als Phantom eure Seelen rauben. Die Herausforderung sinkt dadurch aber.

Fazit

von Simon Biedermann
Demon's Souls ist einer dieser wenigen Titel, an denen sich die Geister scheiden. Die einen verdammen das ewige Seelensammeln in immer gleichen Gebieten und die vielen verlustreichen Tode. Die anderen loben eben jene Spielmechanik als ultimativen Kick in den Himmel. Zugegeben: Bei Demon's Souls seid ihr viel mehr ergriffen, wenn ihr siegt oder verliert. Es nimmt euch emotional wesentlich mehr mit, weil ihr entweder gegen alle Widerstände gesiegt oder eben alles riskiert und verloren habt. Unter dem Strich bleibt aber auch viel Ausprobieren übrig. Ihr müsst quasi sehr oft sterben, um überhaupt die einzelnen Gebiete kennenzulernen. Erst mit der Zeit fühlt ihr euch sicherer und verkloppt die jeweiligen Kreaturen nach Strich und Faden. Neben dem Auf und Ab an Gefühlen bestimmt aber viel Wiederholung das Spielerlebnis. Gerade zum Charakterleveln müsst ihr immer wieder intensiv Seelen sammeln. Das ist manchmal schlichtweg langweilig – trotz unterschiedlicher Gebiete. Ein im wahrsten Sinne des Wortes mitreißendes Erlebnis ist Demon's Souls dennoch.

Überblick

Pro

  • fantastisch-morbide Atmosphäre
  • motivierendes Charaktersystem
  • extrem spannungsgeladen
  • innovativer Mehrspielermodus

Contra

  • keine Rücksetzpunkte
  • Dauerseelensammeln als Hauptbeschäftigung

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