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Test - Defender of the Crown : Defender of the Crown

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Defender of the Crown
Malerischer Text, statt Sprachausgabe.
Natürlich kann man in den Action-Einlagen keine Wunderdinge erwarten, simple Reaktionsspielchen, beziehungsweise eine feinfühlige Behandlung der Maus, ist dort das Einzige, was gefragt ist. Bei der Belagerung geht es darum, die feindliche Burg zu schwächen und durch katapultieren von Feuer- und Seuchenpötten die Burgbesatzung zu dezimieren, bevor schließlich der finale Angriff vonstatten geht. Dieser gestaltet sich schließlich so wie eine Schlacht auf dem Felde. In einem netten Papyrus-Textfenster seht ihr die Zahl eurer und die der gegnerischen Einheiten. Diese werden in Echtzeit berechnet und ihr habt vier Möglichkeiten, von außen in das Geschehen einzugreifen oder den Rückzug zu befehligen. Wie schon damals im Urspiel hat ein Klick auf eine der Möglichkeiten - Flankenangriff, Katapultbeschuss, Frontalangriff oder Stellung halten - in der Regel katastrophale Folgen und eure Arme wird hingemetzelt. Bis heute habe ich die Berechnung die hinter diesem Spielpart steht nicht begriffen und auch damals war das arg simple Spielprinzip hier ein herber Kritikpunkt.

Genauso simpel und kaum nachvollziehbar verläuft dementsprechend der Schwertkampf und das Ritterturnier. Im Schwertduell klickt ihr einfach so oft auf die Linke Maustaste, bis der Gegner oder ihr platt seid, im Lanzenduell versucht ihr, wie bereits erwähnt, die zittrige Lanze irgendwie in Richtung Gegner zu platzieren. Ist die Belohnung für einen Überfall schnöder Mammon, so könnt ihr beim Ritterturnier um ganze Länder oder um eure Ehre spielen. Erobert ihr gar eine Burg, gehen alle Ländereien eures Gegners in euren Besitz über. Jedes Land generiert unterschiedlich viel Gold. Hierin liegt eigentlich die einzige Strategie in 'Defender of the Crown', nämlich die richtigen Länder zu erobern und Burgen in die wichtigen Provinzen zu legen. Klingt einfach? War damals aber üblich.

Defender of the Crown
Wird die Burg standhalten?

Mehr ist nicht drin im Spiel
Recht viel mehr versteckt sich eigentlich nicht hinter 'Defender of the Crown' und wer was anderes erwartet hat oder das Urgestein damals nicht gespielt hat, beziehungsweise nicht kennt, dürfte sich mehrmals die Augen reiben, was ihm Blackstar da für 20 Euro untergeschoben hat. Kenner und ältere Spielgenossen werden allerdings genüsslich mit der Zunge schnalzen, können sie doch endlich IHR 'Defender of the Crown' auf ihren hochgezüchteten 2.000 MHz Maschinen mit GeForce 4-Karte und einem GByte RAM spielen und sich an alte Zeiten erinnern. Sogar der Soundtrack wurde eins zu eins übernommen, klingt allerdings schon um Längen besser als damals auf dem Amiga. Kritische Zeitgenossen werden darüber hinaus die Nase rümpfen, auf was für simple Spiele wir damals abgefahren sind, doch damals war auch noch Fantasie und Vorstellungsgabe gefragt und wenn ich am Amiga sitzend die Armeen von Ivanhoe dahingemetzelt habe, wurden die simplen Zahlen plötzlich lebendig und vor meinem geistigen Auge entfalteten sich epische Schlachten, bei denen ICH der Sieger war und zum König von England gekrönt wurde. Und man möchte es kaum für möglich halten, auch im Rahmen dieses Tests hat mich das Spiel fasziniert, sei es aus Nostalgie oder auch weil das Spiel schlicht die richtigen Knöpfe im Hirn drückt.

Defender of the Crown
Der erste 3rd Person-'Shooter'.

Schließlich hat es mich doch gereizt, die Normannen zu besiegen, die Prinzessinnen zu retten und mit wenigstens ein bisschen Strategie zu handeln. Genauso ärgert man sich natürlich über damals nie vorhandene Spieloptionen, so ist kein Speichern möglich und auch Einstellmöglichkeiten für Grafik oder Sound sucht man vergeblich.

Zum Schluss noch ein bisschen Kritik per se. Wenn man schon ein Spiel nur eins zu eins remastered, sollte dies wenigstens technisch 100 Prozent einwandfrei erfolgen. Leider ist dies bei 'Defender of the Crown' nicht der Fall und Abstürze geben sich die Hand mit Textüberlappungen und schlampiger Übersetzung. Besonders arg ist das, wenn man gerade vor der letzten Eroberung steht und sich das Spiel mit einem Script Error, wie ihr ihn in einem der Screenshots seht, verabschiedet. Denn wie gesagt, das Spiel besitzt keine Speicherfunktion.

 

Fazit

von Vitus Hoffmann
'Defender of the Crown' zu bewerten fällt mir äußerst schwer, denn wie will man ein Spiel beurteilen, was nach heutigen Maßstäben unterstes Mittelmaß darstellt, aber auf der anderen Seite genau das geworden ist, was die Entwickler gewollt haben, nämlich eine Eins-zu-eins-Kopie, welche auf modernen Rechnern läuft. So bleibt mir nur eine mittelmäßige Bewertung zu geben und hier im Fazit allen Nostalgiefans den Kauf des Spiels wärmstens zu empfehlen. Wer für seine 20 Euro ein vollständiges modernes Spiel erwartet, sollte auf keinen Fall zugreifen, denn das Spielprinzip ist schlicht zu simpel und zu undefiniert die Strategie im neuen, alten 'Defender of the Crown'.  

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