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Test - Defender of the Crown : Defender of the Crown

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Was war das damals für eine Zeit. Textadventures von Infocom waren grade in Mode, die ersten Grafikadventures wie 'Pawn' sorgten für Furore und von heutigen Grafikwundern und Killerapplikationen war man weiter entfernt als der Papst von der Empfängnisverhütung. Zu dieser Zeit erblickte eine neue Spieleschmiede das Licht der Welt, die amerikanischen Entwickler von Cinemaware. Diese hatten es sich zur Aufgabe gemacht, filmähnliche Spiele auf den Markt zu bringen. Das erste seiner Art war 'Defender of the Crown' und bestach durch für damalige Verhältnisse sensationelle Grafik und Sound, welche euch in die Zeit von Prinz Löwenherz zurückversetzten.

Defender of the Crown
Kämpft um ein Land zu erhalten oder um Ruhm.

Digitaly Remastered ...
... bezeichnet sich nun die Wiederauflage des Klassikers. Und genau das ist 'Defender of the Crown'. Nichts wurde am Spielprinzip verändert, nichts dazugedichtet oder ausgelassen. Einzig die Grafik und der Sound wurden an moderne Maßstäbe angepasst und das Ganze auf heutige Betriebssysteme spielbar getrimmt. So verwundert es nicht, dass sich das Spiel simpel installieren lässt und auch mit meiner modernen Optical Maus unverdrossen zurecht kommt.

Und so ist es auch die Grafik und der Sound, die einen als erstes an uralte Zeiten erinnern können. Sicher, das Ganze sieht nun hübsch aus und passt sich der Auflösung eures Desktops an, auf eine separate Einstellmöglichkeit haben die Entwickler gleich ganz verzichtet. Das Feuer lodert und die Katapultbelagerungen enden gar in einem grafischen Orgasmus, wenn aus dem Burgfenster die Flammen züngeln, doch die heutige mit 'Quake'- und 'Unreal'-Grafik verwöhnte Generation wird das nur schwer hinter dem Ofen hervorlocken. Ehre gebührt den Entwicklern aber allemal, denn soweit ich mich erinnern kann, sind alle Grafiken tatsächlich vorhanden und praktisch findet ihr sie auch auf dem PC eins zu eins, nur eben in nun hervorragender Qualität wieder, und mehr wollte Cinemaware ja wohl auch nicht.

Defender of the Crown
Solche Fehler dürfen einfach nicht sein.

Verteidiger der Krone
Für alle Jungspunde unter unseren Lesern sei das Spielprinzip von 'Defender of the Crown' nochmals erläutert. Zu Beginn des Spiels könnt ihr aus vier verschiedenen Charakteren, Wilfried of Ivanhoe, Cedric of Rotherwood, Geoffry Longsword und schließlich Wolfric the Wild wählen. Jeder dieser Charaktere hat individuelle Eigenschaften und Vorzüge. So ist Geoffry Longsword, sein Name lässt es bereits vermuten, ein besonders guter Schwertkämpfer, Ivanhoe versteht sich als guter Lanzenreiter und Cedric ist ein brillanter Taktiker. Ist ein Charakter in einem Feld besonders gut, liegt seine Schwäche dafür in einem anderen und umgekehrt. Die verschiedenen Vorzüge schlagen sich auch tatsächlich im Spiel nieder. So seid ihr mit Geoffry bei Überfällen auf fremde Burgen auf der sicheren Seite, mit ihm ist mir noch nie ein Überfall missglückt, weshalb er zu meinen bevorzugten Helden gehört.

Nach einem kurzen Besuch bei eurem Freund Robin Hood im Sherwood Forest, ja dieser spielt natürlich auch mit, ist es schließlich an euch, die Welt von den bösen Normannen zu befreien, auf dass England wieder unter der Herrschaft eines Angel-Sachsen stehe. Hier haben die Entwickler damals ganz offensichtlich ihren 'Ivanhoe, der Schwarzen Ritter'-Fernsehfilm ganz genau studiert, denn die Geschichte ähnelt dieser doch verteufelt.

Defender of the Crown
Das Ritterturnier, grafisch mit das beste.

Im Film, pardon Spiel, angekommen könnt ihr nun auf einer schicken Landkarte eure Arme, und zwar tatsächlich nur eine einzige, verschieben, neue Einheiten dazukaufen, Überfälle auf andere Burgen durchführen, welche im Schwertkampf ausgetragen werden, und euren Stadtsäckel bei Erfolg ordentlich füllen oder auch ein Turnier veranstalten. Bei diesen Turnieren, welche grafisch zusammen mit den Burgbelagerungen wohl der aufwändigsten Retouchen bedurften und durchaus zu gefallen wissen, steigt ihr schließlich aufs Ross und versucht in für die damalige Zeit revolutionärer 3rd-Person Ansicht, euer Gegenüber von selbigem zu stoßen. Dass es dabei rund um euch wackelt und die Lanze kaum zu steuern ist, macht die Sache nicht gerade leichter und der Ausgang ist eher vom Zufall als von eurem Geschick abhängig.

Rundenbasierte Simplizität
Das Ganze läuft rundenbasiert ab, sprich habt ihr Einheiten gekauft - zur Verfügung stehen gemeine Soldaten, Ritter, Katapulte oder Burgen - ist euer Zug zu Ende und die Gegner sind an der Reihe. Diese sind übrigens allesamt computergesteuert, denn an einen Mehrspielermodus wagte damals kaum einer zu denken, geschweige denn, einen zu realisieren. Im Grunde genommen ähnelt das Spiel in diesem Part einem modernen Risiko, welches durch simple Action-Einlagen unterbrochen wird. Diese finden dann statt, wenn ihr wie gesagt einen Überfall durchführt, die Belagerung einer feindlichen Burg vollzieht oder bei einem Turnier erwartet werdet.

 

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