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Preview - Dawn of Magic : Rollenspiel-Kost aus russischer Küche

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Gute Mädchen/Jungs kommen ... wohin?

Bei der Charakterauswahl könnt ihr noch bestimmen, ob euer Charakter sterblich oder unsterblich ist, wobei Letzteres vor allem für Einsteiger ratsam ist, da ihr im schlimmsten Fall wieder da starten könnt, wo ihr gestorben seid, und das Spiel nicht von vorne beginnen müsst. Und gestorben wird häufig, wenn ihr nicht verteufelt aufpasst. Denn die Gegner mögen zwar am Anfang nicht sonderlich stark sein – genauso wenig wie ihr –, aber auf manchen Karten tummeln sie sich in solchen Mengen, dass aus der Schnetzelorgie recht schnell ein Spießrutenlaufen werden kann. Auch wenn die Götter vor den Erfolg den Schweiß gesetzt haben, ist es leider auf Dauer etwas ermüdend, auf diese Art und Weise ins Schwitzen zu geraten. Etwas weniger Gegner, die dafür ruhig etwas stärker hätten sein dürfen, würden das Metzeln zumindest in den ersten Akten taktisch etwas interessanter gestalten.

Wie üblich in diesem Genre beginnt ihr das Spiel als blutiger Anfänger. Ausgestattet seid ihr zu Anfang nur mit dem absolut Nötigsten, um nicht schon beim ersten Gegner ins Gras zu beißen. Eure erste Quest vom Rektor der Akademie besteht denn auch in einer einfachen Aufgabe, die sich je nach eurer Gesinnung unterschiedlich gestaltet. Seid ihr gut, müsst ihr für einen kranken Studenten zur Heilung Feuertermiteneier besorgen, seid ihr böse, sollt ihr zehn Coyotenfelle beschaffen (die die Coyoten allerdings noch tragen!). Wegen eurer Gesinnung werdet ihr in diesem Fall aber gleichzeitig von anderen Studenten gejagt, die ihr auf keinen Fall töten dürft. Das heißt, dass der Start sich für die Bösen etwas schwieriger gestaltet, wobei nicht recht klar ist, wieso euch die guten Jungs von der Akademie überhaupt mit Quests versorgen.

Von Coyoten und ausgebüchsten Kindern

Auch im weiteren Verlauf ist nicht immer ersichtlich, welche Rolle eure Gesinnung denn eigentlich spielt. Die Quests scheinen da keinen Unterschied zu machen. Ob ihr nun Steincoyoten jagt oder für eine Mutter im Dorf die herumstreunenden Kinder wieder einfangt, scheint nicht von eurer Gesinnung abzuhängen. Die Quests selber sind entweder standard, wie die Beschaffung der Coyotenfelle oder das Niedermachen einer Ork-Prinzessin, manchmal, wie im Fall des Kindergarten-Helden, aber auch recht originell. Die Hauptquests verlaufen recht linear, ihr sucht nach einem Story-Gegner, metzelt euch durch Katakomben und erledigt ihn dann. Von einer Story war zumindest in unserer Preview-Version jedoch noch nicht viel zu sehen.

Grafisch gibt es an 'Dawn of Magic' nichts auszusetzen. Die Landschaften und Orte sehen durch die Bank klasse aus. Die Entwickler haben auch an so sinnvolle Features wie die Transparenz von Bäumen und Gebäuden gedacht, was die Übersicht vor allem im Kampfgetümmel ungemein erleichtert. Die Karten haben gerade die richtige Größe und sind durch Portale miteinander verbunden. Auf jeder Karte wimmelt es nur so von Gegnern und in den Dörfern auch von NPCs. Hier haben es die Entwickler aber vielleicht etwas zu gut gemeint. Vor allem in den Dörfern wird das Gewusel doch etwas unübersichtlich, da es nicht nur sehr viele Questgeber, sondern auch Haufen von NPCs gibt, die alle etwas zu erzählen haben. Aber das ist sicherlich Geschmacksache. Was dem einen überfüllt erscheint, steckt für den anderen voller Leben.

Fazit

Stephan Fassmer - Portraitvon Stephan Fassmer
Trotz zahlreicher Quests, eines interessanten Magie-Systems mit Kombo-Möglichkeiten, vielen Karten und wirklich schöner Grafik mag sich bei 'Dawn of Magic' doch nicht ganz das 'Diablo'-Feeling einstellen. Zum einen verführt die Masse an Quests und Gegnern dazu, wirr umherzulaufen und einfach nur alles zu plätten, was einem vor die Zauberhand kommt. Zum anderen wirken Quests und Gegner auch nicht wirklich gut ausbalanciert. Das Charakterdesign kann ebenfalls nicht komplett überzeugen, zu willkürlich sind hier die Entwicklungsmöglichkeiten und zu wenig abgegrenzt die Gesinnungen, wodurch auch die Story nicht so recht in die Gänge kommt. Bleibt also nur, auf das fertige Spiel zu warten oder doch auf ein 'Diablo 3' zu hoffen.

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