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Preview - Dauntless : Die kostenlose Alternative zu Monster Hunter

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Lange Zeit fristete Monster Hunter sein Dasein in einer Nische, die fast ausschließlich in Japan zu finden war. Nach dem überwältigenden Erfolg von Monster Hunter World ist die Monsterklopperei jetzt ein weltweites Phänomen mit unzähligen Fans – und die wollen mehr. Da kommt Dauntless gerade recht. Der Free-to-Play-Titel geht am 24. Mai in die offene Beta und dürfte gerade auch für diejenigen einen Blick wert sein, denen Monster Hunter World zu überladen und langatmig war.

Was Dauntless von Monster Hunter nachmacht

Das Spielprinzip ist damit klar: Vier Spieler machen sich gemeinsam auf die Jagd nach riesigen Monstern, die so lange mit Schwertern, Äxten und Schusswaffen getriezt werden, bis sie umfallen. Die Grafik ist nicht so verträumt opulent wie im großen Vorbild, stattdessen herrscht ein hübscher minimalistischer Zeichenstil, der auf klare Farbkonturen und Kontraste setzt und dadurch vor allem die Monster und ihre Eigenarten in den Vordergrund rückt.

Die kanadischen Entwickler legen großen Wert auf die Artenvielfalt beim Monster-Design. Es gibt die typischen Dinosaurier-artigen Kreaturen wie eine Art Triceratops mit seinen drei Hörnern und der charakteristischen Halskrause oder eine schuppige Riesenechse, aber natürlich auch originelle Hybridwesen wie eine Art Stachelschwein mit einem Eberkopf oder ein Krokodil mit einem Hirschgeweih. Mit am besten gefallen hat uns ein riesiger Uhu, den man mit seinen treu dreinblickenden Augen eigentlich gar nicht vermöbeln möchte.

Auf den ersten Blick ahnlich putzig wirkt unser erster Gegner während der etwa zweistündigen Anspielsitzung: eine Mischung aus Eisbär und Schneeeule. Deutlich garstiger der zweite: ähnlich einem Gürteltier oder einer Schildkröte trägt er einen dicken Panzer auf dem Rücken, der ein Durchkommen für unsere Waffen nahezu unmöglich macht. Nun ist Taktik gefragt: Die Axtschwinger in unserem Team versuchen eine Lücke in seine Panzerplatten zu brechen, um die Weichteile darunter freizulegen und sie so für Angriffe zu exponieren.

Jedes Monster in Dauntless erfordert seine eigene Vorgehensweise. Die einen speien Feuer, die anderen verschießen Stacheln, die einen graben sich im Schnee ein, um sich aus dem Staub zu machen, andere wiederum können fliegen. Das Gürteltier, an dem wir gerade sitzen, bewirkt sogar einen Zyklon, der alles in seiner Nähe einzusaugen versucht. Das tut weh, können wir berichten.

Und dann ist da noch der Lieblingsboss des Entwicklers, mit dem wir zusammen spielen, und den er uns unbedingt vorführen möchte, obwohl er das zum jetzigen Zeitpunkt eigentlich noch gar nicht darf: ein Boss, den nur Highlevel-Charaktere zu Gesicht bekommen und der ein wenig aussieht wie eine Mischung aus einer Motte und dem Alien aus dem gleichnamigen Film. Er sei japanischen Bullethell-Shoot-em-ups nachempfunden, erklärt man uns, und entsprechend schießt er mit tödlichen bunten Kugeln um sich, als wären es Kamelle auf einem Kölner Karnevalsumzug. Für einen Moment sieht es dennoch gar nicht mal so übel für uns aus – doch … Pustekuchen. Alle tot.

Wer stirbt, kann übrigens von seinen Kameraden direkt wiederbelebt werden – und muss nicht wie in Monster Hunter den ganzen Weg zurück in die Schlacht marschieren. Auch die Beschränkung der Leben auf drei gibt es nicht. Stattdessen bewertet das Spiel euren Erfolg oder Misserfolg und zieht irgendwann die Reißleine. Sterbt ihr zu oft oder nehmt deutlich mehr Schaden als ihr austeilt, heißt es irgendwann für alle: Der nächste Tod ist endgültig.

Das hat Dauntless von Dark Souls dazugepackt

Die Monster – die hier „Behemoth“ heißen, zu Deutsch „Ungeheuer“, also quasi das Gleiche nur in anderer Schreibweise – folgen im Kampf bestimmten Mustern, die man nach einer Weile vorauszuahnen lernt: wenn die Schildkröte sich in ihren Panzer zurückzieht, wird sie diesen gleich zu einer verheerenden Explosion aufladen, und wenn der Eisbär brüllt, ist sein Froststurm nicht mehr fern. Das erinnert stark an ein Spiel, bei dem sich Dauntless offensichtliche Inspiration fürs Kampfsystem holte: Dark Souls.

Ein leichter und ein schwerer Angriff und ein Ausdauerbalken, der als Damoclesschwert stets die Grenzen absteckt, wenn man mal wieder zu viel auf einmal will – das kennt man mittlerweile aus zahlreichen Spielen. Vor allem aber das Rollen, das für einen winzigen Augenblick Unsterblichkeit verleiht und in der Hitze des Gefechts oft der letzte Rettungsanker ist, beschwört in den Kämpfen von Dauntless das unverwechselbare Dark-Souls-Gefühl herauf.

Was Dauntless (zum Glück) nicht von Monster Hunter übernommen hat

Dauntless wirkt in ganz vieler Hinsicht wie eine deutlich entschlackte Version von Monster Hunter. Überall dort, wo das Vorbild manchem zu überladen vorkam, setzten die Entwickler den Rotstift an und sprachen die Devise vom Weniger, das Mehr ist, aus. Ihr müsst keine Stunden mehr mit dem Pflücken von Blümchen und dem Sammeln von Pilzen verbringen, um lebenswichtige Tränke, Munition und Fallen herzustellen. Heiltränke füllen sich in Dauntless nach bestandenem Kampf automatisch auf - wiederum wie in Dark Souls. Wer wertvolle Zutaten sammelt, kann seine Ausrüstung zwar in ihrer Wirkung verbessern. Dafür müsst ihr jedoch keine Spaziergänge auf euch nehmen, die sich wie eine Pilgerreise anfühlen.

Auch das teilweise extrem mühselige und langwierige Fährtenlesen in Monster Hunter entfällt in Dauntless weitgehend. Die einzelnen Spielwelten – mal im Schnee, mal in der Wüste oder im Wald – waren in den von uns gespielten Leveln stets recht kompakt und übersichtlich aufgebaut, sodass das gesuchte Ungetüm stets nach kürzester Zeit gefunden wurde.

Ebenfalls angenehm: Im Gegensatz zu Monster Hunter World zeigt Dauntless stets in Zahlen den Schaden an, den man nicht nur selber, sondern auch die Mitspieler beim Gegner anrichten. Das sorgt nicht nur für einen besseren Überblick, sondern vor allem auch für einen besonderen Gruppenzusammenhalt: Landet einer der Spieler einen besonders kräftigen Treffer, sorgt das für ein großes Hurra! im ganzen Team.

Der Zustand des Gegners wird zwar nach wie vor nicht durch einen Gesundheitsbalken angezeigt, allerdings erkennt man an deutlich sichtbaren Verletzungen und seiner Körpersprache recht gut, „wie weit man ihn schon hat“. Da die Kämpfe zudem im Schnitt etwa 20 bis 30 Minuten dauern sollen, fühlen sie sich zwar immer noch gewaltig, aber nicht ganz so endlos und bisweilen mühselig an, wie das manchem in Monster Hunter vorgekommen sein mag.

Free-to-Play: Was kostet Dauntless wirklich?

Wie jeder weiß, ist „free to play“ nicht gleichzusetzen mit „kostenlos“. Viele vermeintlichen Gratisspiele sind nur dann sinnvoll spielbar, wenn man ab einem bestimmten Zeitpunkt Geld dafür ausgibt. Nicht so bei Dauntless. Sämtliche Inhalte sollen völlig kostenlos erhältlich sein. Bezahlen müsst ihr lediglich für schickere Outfits, die aber ausschließlich kosmetischer Natur sein werden und sich nicht aufs Spielgeschehen auswirken.

Einziger möglicher Haken: Auch Spielfortschritt soll mit Echtgeld erkauft werden können. Angesichts unserer skeptischen Gesichter bei diesem Stichwort versicherten die Entwickler aber sofort, dass dies keineswegs erforderlich sei und sie darauf achteten, dass sich niemand dazu genötigt fühle, Geld auszugeben, wenn er das nicht möchte.

Obwohl Dauntless als Endlosspiel konzipiert ist, wird es dennoch eine Story geben. Selbstverständlich kann diese nicht ewig dauern, sondern wird irgendwann ein Ende finden. Ähnlich wie in Monster Hunter World geht es aber danach mit immer neuen und stärkeren Monstern weiter – oder erst richtig los?

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