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Test - Darkness Within 2: Das dunkle Vermächtnis : Horror-Adventure auf Lovecrafts Spuren

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E-Book des Horrors

Ansonsten hat sich nicht sonderlich viel geändert - zum Guten oder Schlechten. Immer noch erhaltet ihr Informationen in erster Linie dadurch, dass ihr euch ein komplettes Rudel Wölfe lesen müsst. An allen Ecken und Enden findet ihr Briefe, Tagebücher und Berichte, die von euch nicht einfach nur gelesen, sondern auch nach spielrelevanten Informationen durchsucht und markiert werden müssen. „Spielrelevant" ist hier ein weiter Begriff, denn häufig scheinen Informationen, zumindest vorerst, recht willkürlich in den Texten versteckt zu sein. Zur Not und zum Glück kann aber im einfachsten Schwierigkeitsgrad auch automatisch markiert werden.

Die Rätsel haben es sowieso in sich und die meisten dürften Einsteiger schon nach kurzer Zeit überfordern. Allerdings richtet sich Darkness Within 2: Das dunkle Vermächtnis ja auch eher an Adventure-Profis. Doch auch diese werden das eine oder andere Mal in die Tastatur beißen wollen, denn häufig sind Hinweise zeitlich so weit verstreut, dass es schwierig wird, im Wust an Informationen den Überblick zu behalten. Das an sich gute Journal ist hier nicht immer eine große Hilfe.

Verwunderlich ist das nicht, denn es gibt Rätsel satt. Auch die Bandbreite ist beachtlich: Neben den erwähnten Hinweisen in Texten findet ihr auch die üblichen Inventaraufgaben, Schlösser und komplizierten Mechanismen. Fast alle Rätsel sind nachvollziehbar, allerdings haben sich auch einige eingeschlichen, die den Gesetzen der Logik zu trotzen scheinen. Hier ist dann ausprobieren angesagt. Besonders unlogisch ist, dass ihr in einem Fall, um einen Hinweis zu bekommen, etwas tun müsst, was ihr ganz eindeutig vermeiden solltet. Trotzdem werden Adventure-Fans sicher ihre Freude am allgemein hohen Niveau der Rätsel haben.

Grafik aus der Altvorderenzeit

Weniger Freude kommt dagegen bei der Grafik auf. Obwohl das komplette Spiel angemessen düster ist, fallen, bei Licht besehen, doch die groben Texturen unangenehm ins Auge. Darkness Within 2: Das dunkle Vermächtnis erinnert hier an die Frühzeit der 3-D-Spiele. Vor allem die Charakteranimationen sind schon etwas gruselig, was in diesem Fall nichts mit der sonst ausgezeichnet umgesetzten Horroratmosphäre zu tun hat.

Da ihr weitgehend alleine durch dunkle Korridore und sinistre Örtlichkeiten streift, haben sich die Entwickler auch viele teure Sprecher gespart. Wo vorhanden, machen sie ihre Arbeit jedoch gut - allerdings nur auf Englisch. Das fällt nicht weiter unangenehm auf, hat aber zur Folge, dass ihr neben den unzähligen Texten auch noch Untertitel lesen müsst. Die Gedanken des Protagonisten, die den Löwenanteil dieser Texte ausmachen, wurden von vornherein nicht vertont. Dafür stimmt aber der atmosphärische Soundtrack, der die spannungsvolle Stimmung hervorragend unterstützt.

Fazit

Stephan Fassmer - Portraitvon Stephan Fassmer
Darkness Within 2: Das dunkle Vermächtnis setzt in fast jeder Hinsicht den Vorgänger konsequent fort und bringt die Geschichte um den von dunklen Mächten getriebenen Howard E. Loreid zum Abschluss. Einiges haben die Entwickler verbessert. So kommen die neue 3-D-Ansicht und die Steuerung aus der Egoperspektive dem Spielfluss spürbar zugute. Die Grafik kann hingegen – gerade wegen der 3-D-Ansicht – noch weniger überzeugen als im Vorgänger. Zudem gibt es einige unverzeihliche Macken im Spieldesign. Ansonsten bleibt alles beim Alten: Die Rätsel sind abwechslungsreich und streckenweise richtig schwer. Hinweise findet ihr vor allem in endlos vielen und elend langen Texten. Die Geschichte steckt voller Klischees, ist aber aus vielen Anspielungen und Anleihen gut zusammengesetzt, wenn auch das Ende etwas schwächelt. Lovecraft-Fans und Adventure-Profis kommen jedoch wieder auf ihre Kosten. Nur Einsteiger und Gelegenheitsspieler werden sich schon bald wünschen, von einem Shoggoth verspeist zu werden.

Überblick

Pro

  • gute Geschichte aus Lovecraft-Versatzstücken
  • knackige, abwechslungsreiche Rätsel
  • gut umgesetzte Steuerung dank neuer 3-D-Egoperspektive
  • sinnvolle Hilfsfunktionen
  • guter Soundtrack

Contra

  • Hinweise häufig nicht auf Anhieb logisch und teilweise schwer zu finden
  • extrem viel Lesestoff
  • schwaches Ende
  • veraltete Grafik

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