Test - Cross Racing Championship 2005 : Cross Racing Championship 2005

Allgemein ist das Fahrverhalten größtenteils nachvollziehbar und selbst mit Tastatur hält man den Wagen gut auf der Strecke. Wirklichen Realismus sollte man aber nicht erwarten, was vor allem die unverständlichen Ausbrecher des Hecks verdeutlichen. Die Streckenauswahl ist ebenso umfang- wie abwechslungsreich und entführt euch u.a. auf matschige Minikurse oder idyllische Bergstrecken in Frankreich. Aber auch hier schwankt das Design recht stark: Einige Kurse sind fast schon zu einfach, während andere selbst den kleinsten Fahrfehler sofort bestrafen. Damit hat man auch gleich ein Paradebeispiel für die allgemeine Unausgeglichenheit des Spiels, die sich sowohl im Handling, dem Anspruch und der spielerischen Ausrichtung widerspiegelt. So gut die Grundidee der Aspektvermischung in der Theorie auch ist; am Ende ist sie dem Spielspaß leider immer wieder und vor allem unnötig im Weg. Immerhin hebt sich der Titel somit aber auch von der breiten Masse der Konkurrenz ab, was jedoch nicht unbedingt durchweg positiv anzusehen ist.

Wer nicht gerne alleine losbrettern will, darf via Netzwerk gegen bis zu sieben Freunde antreten und sich packende Rennen liefern. Sogar einen Hotseat-Modus ist enthalten - für Rennspiele ungewöhnlich. Hier fängt ein Hobbyfahrer an und räumt nach einer bestimmten Anzahl von Runden den Platz für den nachfolgenden Spieler. Ganz nett, aber mehr auch leider nicht. Man merkt auch hier deutlich, dass der Titel zwar gute Ansätze hat, aber am Ende die letzte Konsequenz fehlt.

Ähnlich sieht es auch bei der Präsentation von ‘Cross Racing Championship 2005’ aus. Licht und Schatten wechseln sich in fast schon erschreckender Regelmäßigkeit ab. Zunächst erfreut man sich an den wirklich schicken Wagenmodellen samt der tollen Spiegeleffekte. Doch schon wenig später stoßen die billig wirkenden Schlammspritzer beim Durchqueren von Feldwegen übel auf. Das hätte man mit etwas mehr Mühe sicherlich besser hingekriegt. Die im ersten Moment wunderschönen Strecken beherbergen hässliche 2D-Modelle und verwaschene Texturen. Selbst in den Menüs gibt es einige unnötige Schnitzer wie z.B. die Überlappung von zu lang geratenen Textpassagen.

Auch beim Sound gibt es ein Wechselbad der Gefühle: Der rockige Soundtrack weiß durchaus zu gefallen, doch spätestens beim Aufheulen der ziemlich dünn ausgefallenen Motoren stellt sich wieder ein Gefühl der Ernüchterung ein. Dadurch geht einiges an Atmosphäre flöten, die dem Spielgeschehen sichtlich gut getan hätte. Cool: Eigene MP3s dürfen importiert werden.

Fazit

von André Linken

Hmpf, musste das sein? ‘Cross Racing Championship 2005’ trumpft mit einer tollen Grundidee auf und vermischt die Aspekte verschiedener Rennspielkategorien. Das hört sich in der Theorie toll an und macht anfangs auch Spaß. Allerdings merkt man dem Spiel auch an, dass eine klare Linie fehlt und so das Geschehen ein wenig halbgar umher eiert. Es ist weder Rally noch ein Arcade-Racer; weder realistisch noch actionlastig. Diese Unentschlossenheit zieht sich auch durch die gesamte Präsentation hindurch - mal hui, mal pfui. Wirklich schlecht ist das Spiel deswegen nicht und daher auf jeden Fall mal einen näheren Blick wert. Einige Konkurrenten machen letztendlich jedoch mehr Spaß

Überblick

Pro

• schicke Wagenmodelle
• abwechslungsreiche Strecken
• rockiger Soundtrack
• interessanter Mix aus Rally und Arcade ...

Contra

• ... der jedoch etwas unentschlossen wirkt
• stark schwankender Anspruch
• dünne Motorensounds
• mickriger Fuhrpark