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News - Erfurt-Massaker - Counter-Strike schuldig? : FAZ schildert Verbindung des Amokläufers zu Shootern ...

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Es war ja nur eine Frage der Zeit, bis Nachrichten dieser Art im Umfeld des Erfurt-Massakers in den Medien auftauchen. Die FAZ hat jedenfalls den Vogel abgeschossen. In einem Artikel, der heute online bei FAZ.net erschienen ist, wird 'Counter-Strike' als Trainingsprogramm für den Amokläufer aus Erfurt angeprangert, da selbiger offenbar ein Fan des Spieles war, so wie weltweit Hunderttausende von Spielern.

Auffallend bei dem Artikel ist die offensichtliche Voreingenommenheit des Schreiber und Einseitigkeit des Artikels und eine für die FAZ ungewöhnlich schlechte Recherche. Zitat: Und das Spiel, in dem man vom Polizisten (sogar die GSG 9) über den Passanten bis hin zum Schulmädchen jeden erschießen soll, ehe man selber erschossen wird, liefert einen Handlungscode für den Amoklauf von Erfurt. Das Zivilisten wie Passanten oder Schulmädchen im Spiel überhaupt nicht vorkommen, haben die Schreiber offenbar völlig übersehen. Zudem wird 'Counter-Strike' im Artikel bereits als "indiziert" bezeichnet, was bisher ebenfalls nicht der Fall ist.

Mit meinungsmachenden Äußerungen wie Seine Maskenverkleidung schaute er sich den Spielfiguren ab und Wie im Spiel, wo der Spieler mit einer Primär- und einer Sekundärwaffe, nämlich Gewehr und Pistole ausgestattet ist, versah sich der 19jährige mit Pumpgun und Revolver und einer riesigen Menge Munition wird in dem besagten Artikel wieder einmal das Schwert gegen die Computerspiele-Szene, die als "Haßindustrie" bezeichnet wird, geschwungen.

Völlig unterschlagen werden eventuelle persönliche oder psychologische Hintergründe des Täters und auch die Tatsache, dass der Attentäter Mitglied in zwei Schützenvereinen war (darunter sogar ein Polizei-Schützenverein !!!), durch die er entsprechende Ausbildung an den Waffen und auch die Berechtigung, Waffen käuflich zu erwerben erlangte, unterschlagen.

Derart voreingenommene und reisserische Berichterstattung dürfte wieder einmal dafür sorgen, dass der Computerspieler als potentieller Mörder angeprangert wird und die Spieleszene erneut in Verruf gerät. Auch im Hinblick auf die bevorstehende Verhandlung zur Indizierung von 'Counter-Strike' dürften solche Berichterstattungen ihren Schatten werfen, zumal auch bereits von einigen Politikern wieder einmal Forderungen nach dem Verbot von Spielen, in den Gewalt ein Thema ist, laut werden. Dabei können wir uns jetzt schon ausrechnen, dass Medien mit einer großen Lobby wie Film oder Fernsehen wieder einmal völlig ungeschoren davonkommen.

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