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Special - Doping im E-Sport : Der Druck steigt

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Durch den digitalen Sport entstehen neue Probleme. In Counter-Strike: Global Offensive sind es professionelle Cheats, mit denen sich Spieler einen unfairen Vorteil erschleichen wollen. In Dota 2 verleihen Teammitglieder ihre Accounts an stärkere Spieler, um Matches zu gewinnen. Jetzt offenbart ein Profi, dass auf Turnieren immer häufiger gedopt wird. Ein Problem, das bisher nicht auf der Tagesordnung der Turnierveranstalter stand. Das soll sich jetzt ändern.

Es wirkt fast wie ein offenes Geheimnis. Der Counter-Strike-Profi Cory “Semphis” Friesen von Nihilum Gaming berichtet in einem Interview über die Einnahme von Amphetaminen zur Leistungssteigerung während der „ESL One“ in Katowice. Wie selbstverständlich spricht er über das Doping:

„Es interessiert mich nicht, was die Leute denken. Wir alle nehmen Amphetamine ein. […] Sollen uns die Leute doch hassen“, gab der 25-Jährige im Interview bekannt. Bereits während des Turniers fiel sein ehemaliges Team Cloud9 auf. Während der Partie gegen Virtus.Pro in der Gruppenphase wurde die Team-Kommunikation ausgestrahlt. Die aufgedrehten und schrillen Kommentare der Spieler ließen bereits Doping-Gerüchte aufkommen.

Laut Friesen wird das Medikament „Aderall“ im E-Sport zu Dopingzwecken verwendet. Das verschreibungspflichtige Mittel wird ursprünglich bei Patienten mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) verwendet. Die Einnahme steigert die Wachsamkeit, verbessert die Konzentration und erhöht die Risikobereitschaft. Drei Wirkungen, die Teilnehmern während eines Turniers um ein Preisgeld von über 250.000 US-Dollar einen großen Vorteil verschaffen können.

Der richtige Weg

Als Veranstalter fährt die Electronic Sports League einen klaren Kurs beim Thema Doping. Das offizielle Regelwerk besagt, dass „die Teilnahme an einem Spiel unter Drogeneinfluss, egal ob online oder offline, streng verboten ist“ und mit einem Ausschluss aus dem Turnier bestraft wird. Damit Spieler wirklich ausgeschlossen werden können, muss ihnen aber nachgewiesen werden, dass sie verbotene Mittel zu sich genommen haben. Diese Chance entging der Leitung im Turnier vor vier Monaten.

Heute gab die Electronic Sports League in einer Pressemitteilung bekannt, dass man gemeinsam mit der Nationalen-Anti-Doping-Agentur und der Welt-Anti-Doping-Agentur eine Präventionsrichtlinie ausarbeiten will. Gegen Friesen will man jedoch keine Strafe aussprechen. Man sei „nicht zu 100% sicher“, dass er zum Zeitpunkt des Turniers wirklich unter Drogeneinfluss stand. Das berichten die Kollegen von Motherboard. Bei anderen großen Turnieren wie „The International“ in Dota 2 oder der „League of Legends Championship Series“ ist Doping-Prävention momentan noch kein Thema.

(Dota 2)

Leistungssport als Vorbild

Der E-Sport steckt noch immer in seinen Kinderschuhen. Auch wenn die Begeisterung und die Akzeptanz als „Sportart“ stetig steigt, bleiben viele Probleme bei der Ausrichtung von Turnieren ungeklärt. Die Doping-Präventation der ESL ist somit der erste Schritt in die richtige Richtung. Wenn der digitale Sport dem analogen in nichts nachstehen will, braucht es klare Richtlinien. Durch die Kooperation mit der NADA und WADA werden erfahrene Partner hinzugezogen, um dem Doping den Kampf anzusagen. Man kann gespannt sein, ob bereits auf der ESL Cologne 2015 am 22. August Drogenkontrollen auf dem Ablaufplan der Spieler stehen werden.

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