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Preview - Conan Exiles : Ein starker Auftritt

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Die Hoffnung stirbt zuletzt

Wer die Summe zu investieren gedenkt, muss sich vorher bewusst machen, was Early Access eigentlich ist. Der Verkauf einer Hoffnung nämlich, nicht der eines fertigen Spiels. Und so verhält es sich auch bei Conan Exiles. Das Spiel weckt die Hoffnung darauf, ein Survival-Ambiente zu erleben, wie es der geniale Robert E. Howard dereinst ersonnen hat.

Tatsächlich eignet sich die frühzeitliche Welt von Conan dem Barbaren mit ihren harschen Bedingungen und den rauen Sitten perfekt für ein Survival-Game – weit besser auf jeden Fall als für ein MMORPG wie Age of Conan. Der dezente Einschlag von Magie und Okkultem, die vielfältige Architektur, die unterschiedlichen Völker samt offen gelebter Sklaverei – das alles ergibt eine ziemlich spannende Mischung.

KI-Entwickler gesucht!

Zumindest in unseren Köpfen, denn noch existiert Conan Exiles nur als Grundgerüst einer Welt, wie sie einmal sein könnte. Bislang gibt es nur ein einziges Gebiet: eine Wüste samt Oasenlandschaft, die hin und wieder von Sandstürmen heimgesucht wird. Die dort ansässige Fauna, bestehend aus einem guten Dutzend Tieren und Fabelwesen, verfügt bisher über keine nennenswerte KI und kann es nicht im Ansatz mit der von ARK aufnehmen.

Auch beim Crafting fehlt es noch an Vielfalt, zudem lassen hier allerlei kleinere Bugs erahnen, dass den Jungs von Funcom so schnell nicht langweilig werden dürfte. Erfreulich weit ist man hingegen schon mit der Architektur und dem Basisbau. Anders als bei den meisten Konkurrenten lassen sich die Wände auch in die natürlichen Felsformationen einfügen.

Physik und Sklaverei

Ebenfalls sehr vielversprechend ist das freie Kampfsystem von Conan Exiles, bei dem man beide Arme frei ausrüsten und einsetzen kann. Eine Portion Physik sorgt dafür, dass ein allzu beanspruchter Schild auch zerbersten und sein Träger rücklings in den Staub geschmettert werden kann, wenn er mit dem dicken Hammer einen auf die Zwölf bekommt. Und wenn der Gegner sein Heil in der Flucht sucht, wird ihm von hinten eine Axt in den Rücken geschleudert.

Zähmen, reiten oder züchten lassen sich die Tiere in Conan Exiles noch nicht. Dafür gibt es jedoch humanoide Wilde mit ganz individuellen Eigenschaften und Seltenheitsgraden, die man einfangen, brechen und davon überzeugen kann, dass man als NPC doch lieber für einen menschlichen Spieler ackern und kämpfen sollte, als sein Leben von der dümmlichen KI bestimmen zu lassen.

Größe ist nicht alles

Weil es keine Raketen oder gezähmte Riesendinos gibt, die man auf die Heimstätte eines unliebsamen Mitspielers jagen könnte, haben die Jungs von Funcom eine Alternative ersonnen: Wer seiner geliebten Gottheit genügend Opfergaben dargeboten hat, kann deren gigantischen Avatar kontrollieren und in den Kampf schicken. Dort wütet er augenscheinlich noch brutaler als ARKs mächtigster Dino.

Doch anders als bei ARK, wo der Gigantismus dafür sorgt, dass die großen Clans immer stärker werden und die kleinen keine Chance haben, kontrolliert man den Avatar in Conan Exiles nur für eine begrenzte Zeit. Wer also eine gegnerische Festung damit zerstören will, braucht neben dem Giganten auch einen guten Plan.

Wird der fragile Beschwörer zerstört, ist es auch um den marodierenden Götzen geschehen. Das verlangt Angreifern wie Verteidigern eine gesunde Portion Koordination und taktisches Geschick ab – sofern Funcom die Entwicklung in die richtigen Bahnen lenkt und für das nötige Feintuning sorgt.

Fazit

Frank Fischer - Portraitvon Frank Fischer
Konkurrenz für die Dinosaurier

Potzblitz: 320.000 via Steam verkaufte Einheiten, 50.000 Spieler gleichzeitig und eine überwiegend positive Resonanz trotz Anlaufschwierigkeiten im Early Access und der zwischenzeitlich abgeschalteten offiziellen Server. Die kompletten Entwicklungskosten für Conan Exiles hatte der für seine Effizienz bekannte Chefentwickler Joel Bylos schon nach einer Woche eingespielt. Ab jetzt verdient man damit Geld.

Erstmals seit dem Ärger um Age of Conan schaut man bei Funcom wieder optimistisch in die Zukunft, hat einen gewinnträchtigen Titel im Portfolio, den man mit viel Liebe und Pflege behutsam aufbauen und am Markt positionieren kann. Selbstverständlich wird es noch eine ganze Weile dauern, bis man es mit der KI oder dem Umfang von ARK aufnehmen kann, doch das Gerüst steht und ist technisch solide genug, um darauf aufzubauen.

Inhaltlich hat Funcom ohnehin schon gewonnen, orientiert man sich doch an Howards Romanvorlage, die dem Team eine faszinierende, erwachsene Welt in die Hände legt. Eine Welt, die Rollenspieler und PvP-Fans gleichermaßen anlockt und in der sich mancher Hightech-Blödsinn, wie man ihn aktuell in ARK erleben muss, von selbst verbietet. Weiter so, Funcom!

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