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Test - Command & Conquer 3: Tiberium Wars : Die Rückkehr von Kane im Test

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Spannende Kampagne mit Wermutstropfen

Die Kampagne erweist sich insgesamt als solide realisiert und als durchaus motivierend, wenn in den ersten Akten GDI und Nod aufeinander prallen. Wunderbar ist auch der erneute Spannungsaufbau, sobald eine der beiden Parteien in den über 35 Missionen die Oberhand gewonnen hat. Dies bedeutet nicht das Ende des dritten Tiberium-Krieges, sondern den Eintritt eines bisher unbekannten dritten Spielers bzw. die Aktivierung der dritten Kampagne: Die Scrin betreten das Schlachtfeld. Betrachtet man den großen Umfang der Missionen für die klassischen Parteien, wird man diesbezüglich bei der Scrin-Kampagne leider enttäuscht. Diese fällt im Umfang etwas zu mager aus.

Trash-Videos mit Starbesetzung

Dass Electronic Arts bei der Präsentation der Kampagne wieder auf die in der Vergangenheit äußerst beliebten mit Schauspielern besetzten Filmsequenzen zurückgriff, ist sehr schön. Dafür wurde sogar ein richtiges Star-Ensemble verpflichtet, das man vor allem aus aktuellen amerikanischen US-Serienhits kennt: Tricia “Number Six“ Helfer und Grace “Boomer“ Park aus ’Battlestar Galactica’, Josh Holloway (’Lost’), Jennifer Morrison (’House M.D.’) oder Michael Ironside (’Starship Troopers’). Dieses Aufgebot kann aber nicht über die billige Umsetzung der Szenen und Kulissen hinwegtäuschen, die eher unfreiwillig komisch wirken. Sehr gut sehen hingegen die Sequenzen aus, an die die Entwickler selbst Hand angelegt haben: Wenn die Scrin wie aus dem Nichts plötzlich auf der Bühne der Weltpolitik auftauchen und in Großstädten Angst und Schrecken verbreiten, dann entsteht beim Betrachter das schaurig schöne ’Krieg der Welten’-Gefühl.

Pizza, Chips & Cola: Multiplayer heute Abend bei mir

Gerade bei einem ’Command & Conquer’-Spiel begeisterte stets der Multiplayer-Modus. So ließen auch wir es uns nicht nehmen, uns in der Redaktion gepflegt die Hucke voll zu hauen. Bis auf die schon erwähnten nervigen KI-Patzer bei der Wegfindung bereiten Mehrspieler-Partien durchaus wieder stundenlanges Spielvergnügen. Dafür sorgen auch ein integrierter Sprach-Chat, Online-Ranglisten sowie Beobachter- und Kommentatoren-Modi. Apropos KI: Hier schlossen sich die Entwickler begrüßenswerterweise dem Trend an, dem Spieler unterschiedliche Verhaltensmuster der KI im Skirmish-Modus anzubieten. Durch die opulente Präsentation des Spiels werden sogar die Verlierer entschädigt bzw. paralysiert: Während die mächtigen Scrin-Raumschiffe die GDI-Basis unseres Chefredakteurs unbehelligt zersägten, konnte dieser völlig gebannt einfach nur noch bemerken: “Wow, sieht das gut aus!“. Ein unschlagbarer taktischer Vorteil.

Fazit

von Stephan Lindner
Die alten Streithähne Kane und die GDI sind endlich zurück – und sie bringen mit den Scrin sogar neue Gäste mit. Drei Fraktionen, die sich angenehm unterschiedlich spielen. Eine solide Kampagne mit sich gut entwickelndem Spannungsbogen, eine ausgezeichnete optische Präsentation sowie lang anhaltender Spielspaß auf den Multiplayer-Schlachtfeldern sind eigentlich hervorragende Voraussetzungen. Allein diese reichen jedoch nicht aus, um ’Command & Conquer: Tiberium Wars’ Hitqualitäten bescheinigen zu können. Da wäre zum Beispiel die viel zu kurz geratene Kampagne der Scrin, die wohl aufgrund Termindrucks entsprechend dünn ausgefallen ist. Hinzu kommen die im Jahr 2007 nicht mehr nachvollziehbare und zu angestaubte Spielmechanik, Wegfindungs-KI und Teile des Gameplays. Die Grenzen der Übersichtlichkeit werden schnell erreicht, wenn beispielsweise schon die eigene Basis nicht mehr überblickt werden kann. ’Command & Conquer’ hatte zwar nie den Anspruch, künstlerisch wertvolles Filmmaterial zu produzieren, und so erweisen sich die Kampagnen-Videos auch in ’Tiberium Wars’ trotz teilweiser hochkarätiger Besetzung als äußerst trashig und damit fast schon wieder als sympathisch. ’Command & Conquer: Tiberium Wars’ kann vor allem Fans der Reihe und Nostalgikern uneingeschränkt empfohlen werden. Wer von der ’C&C’-Saga bisher verschont geblieben ist oder von hochklassigen Genre-Alternativen verwöhnt wurde, der sollte sich vor dem Kauf unbedingt anhand der Demo-Version einen eigenen Eindruck verschaffen.

Überblick

Pro

  • ausgezeichnete Optik
  • gut unterscheidbare Fraktionen
  • gutes Benutzer-Interface
  • nützliche Unterstützungsoptionen im Feld
  • Multiplayer-Modus mit vielen Parametern

Contra

  • mangelhafte Wegfindung (bes. Sammler)
  • unterschiedliche Geschwindigkeiten in Gruppen
  • trashige Kampagnen-Präsentation
  • keine Formationen
  • nur begrenzt übersichtlich
  • Umfang der Kampagne nicht ausgeglichen

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