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Test - Call of Duty: World at War : Kurzes Schlachtengetümmel

  • PC
  • PS3
  • X360
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Schauplatz-Hopping

In puncto Erzählung kann CoD dann auch nicht ganz mithalten. Die Zwischensequenzen mit ihrer Mischung aus Realfilm und Comicverschnitt haben eher künstlerischen Wert. Schön sieht's aus, aber eine richtige Geschichte wird nicht erzählt. Natürlich gibt es eine grobe Rahmenhandlung, aber die Levels lassen keinen richtigen Zusammenhang erkennen, weil dazwischen schon mal einige hundert Kilometer liegen. Eben noch in den Trümmern von Stalingrad und im nächsten Moment mitten in Polen. Dieser Umstand ist relativ schnell wieder vergessen, wenn die ersten Kugeln am Stahlhelm abprallen und die nächste Granate postwendend zurück zum Absender geschickt wird.

World at War gehört zu den schwereren Vertretern seiner Zunft. Selten sind uns so viele Gegner in den Rücken gefallen oder haben so präzise ihre Explosivstoffe durch die Gegend geworfen. In all der Hektik, die so eine Schlacht mit sich bringt, überhört man gerne die eine oder andere Granatenwarnung oder merkt nicht, dass einem der Japaner gerade ein paar Löcher in den Rücken stanzt. Häufigste Todesursache war während der leider sehr kurzen Spielzeit der Kampagne dann auch nicht das gegnerische Feuer, sondern Unachtsamkeit oder mangelhafte Reaktion. Messer und Granaten haben den Kampf dutzendfach für die andere Seite entschieden.

Ein Blick auf die Uhr

Wir haben es eben schon in einem Nebensatz angesprochen: die Spielzeit. Schon der vierte Teil konnte keine wirklich umfangreiche Einzelspielerkampagne bieten und World at War scheint diesen Wert in negativer Weise noch zu toppen. Genau nachgezählt haben wir nicht, aber dem Gefühl nach waren es weniger als fünf Stunden, bis der Abspann über den Bildschirm flimmerte. Zu mehr hat es bei den 15 Missionen einfach nicht gereicht. Muss es wahrscheinlich auch nicht, gehört die Serie mittlerweile doch zu den angesagtesten und besten Mehrspieler-Shootern. Bereits kurz nach dem Verkaufsstart tummeln sich über 20000 Spieler auf den virtuellen Schlachtfeldern in Xbox Live.

An Umfang hat der Mehrspielermodus kaum etwas eingebußt. Bis zu vier Spieler können kooperativ die Missionen bewältigen. Entweder online oder sogar alle gemeinsam an einer Konsole. Bei der PC-Version funktioniert Letzteres natürlich nicht. Wer dann von der Kampagne die Nase voll hat, wagt sich in den wieder sehr umfangreich gestalteten Mehrspielermodus. Hier haben bis zu 18 Spieler Platz. 13 Karten stehen zur Auswahl, wieder könnt ihr Erfahrung sammeln und im Rang aufsteigen. Das müsst ihr sogar, wollt ihr alle Spielmodi genießen.

Langfristig viel los

Bis Level 14 stehen nur Deathmatch- und Team-Deathmatch-Varianten zur Auswahl. Offensichtlich sollen sich Anfänger erst an die Karten gewöhnen, um dann auf die weiteren Spielmodi losgelassen zu werden. Danach stehen die etwas anspruchsvolleren Modi Krieg, Bodenkrieg, Capture the Flag, Suchen & Zerstören, Hauptquartier, Herrschaft, Sabotage und mit Level 29 schlussendlich Veteran zur Auswahl. Wer sich dann richtig fit fühlt, wechselt in die Hardcore-Abteilung und darf sich mit den Cracks prügeln.

Mit von der Partie sind wieder jede Menge Freischaltungen, die auch langfristig motivieren. Jede Aktion wird gespeichert und lässt sich hinterher in irgendeiner Liste wiederfinden. Wie oft wurde Luftaufklärung oder Artillerie angefordert oder wie oft haben die Hunde schon ein lecker Fresschen bekommen? Waffen-Upgrades und zusätzliche Erfahrungspunkte winken als Belohnung. Neben den fünf Standardklassen habt ihr zusätzlich die Möglichkeit, eine eigene Klasse zu erstellen, der ihr eure Lieblingsbewaffnung und Ausrüstung spendiert. Kurzum: Alles, was die Community schon im vierten Teil lieb gewonnen hat, wird sie auch in Call of Duty: World at War wiederfinden. Allerdings im Gewand des Zweiten Weltkriegs.

Fazit

von Dennis Hartmann
Ich bin immer noch ganz durchgeschwitzt von der Kampagne. Das war echt harte Arbeit! Allerdings verging die Zeit dabei so schnell, dass ich ganz erstaunt war, als ich den Reichstag eingenommen hatte und das Spiel endete. Das war’s schon? Ich will mehr! Na gut, dann eben ab in den Mehrspielermodus und mir eine Mütze voll Blei abholen. Der wird mich wohl auch noch bis weit über Neujahr beschäftigen, wenn ich dazu Zeit finde. Call of Duty: World at War ist ein würdiger Vertreter der Serie, der alles mitbringt: von der packenden Atmosphäre bis hin zum ausgereiften Mehrspielermodus. Wer nur offline spielen möchte, sollte Freunde einladen und zu viert die Koop-Missionen spielen! Die Aussage der Entwickler, dass der Weltkrieg neu definiert wird, kann übrigens immer noch nicht nachvollzogen werden. (Dennis Hartmann) Den Award für die Gesamtwertung hab ich mal ganz bösartig gestrichen. Klar, World at War ist sicherlich ein solider Vertreter des Genres. Aber ehrlich gesagt: All das hat man durch die Bank schon mal gesehen. Ob ich nun im Landungsboot in der Normandie schippere oder im Pazifik - wo ist bitte der Unterschied? Stets die gleichen Szenarien, stets die gleiche Handlung, stets die gleichen Aktionen, Waffen und unreflektierten einseitigen Schwarzweißerzählweisen. Ich bin sogar richtig froh, dass die arg heftige US-Version deutlich entschärft wurde „zu Lasten“ einiger Geschmacklosigkeiten. World at War ist im Grunde nicht mehr als ein Neuaufguss früherer Teile der Serie in durchaus spannend inszeniertem und grafisch opulentem Gewand. Aber nach dem doch recht frischen CoD 4 ist mir das ehrlich gesagt zu wenig. Stalingrad, Berlin, blahblubb, hatten wir alles schon. Der Multiplayer-Modus ist das Einzige, was mich wirklich aus dem Gähnen rettet. Daher kann ich die Wertung trotzdem mal einfach so stehen lassen. (Andreas Philipp)

Überblick

Pro

  • packende Atmosphäre
  • sehr gute Animationen
  • spektakuläre Kämpfe
  • hinterhältige Japaner
  • ausgereifter Mehrspielermodus
  • Kampfklassen selbst definieren
  • sehr umfangreiches Levelsystem
  • realistische Soundkulisse
  • gute Sprecher
  • gute Performance (PC)

Contra

  • sehr kurze Kampagne
  • Musik ab und zu deplatziert
  • Kampagne bietet wenig Neuerungen
  • Einzelspielermissionen ohne richtigen Zusammenhang
  • keine Lippensynchronität
  • Level wirken zusammenhanglos
  • Soundbugs in der PC-Version

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