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Special - Es war einmal ... ein Spiel auf dem Index : Ex-Index-Klassiker

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    Wie die Filmbranche muss sich auch die Videospielindustrie seit Dekaden mit der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien, kurz BPjM (vorher BPjS), herumschlagen. Da gibt es Computer- und Videospiele, die berechtigterweise auf der Indizierungsliste landen, da sie hochgradig gewaltverherrlichende, diskriminierende oder gar rassistische Inhalte verbreiten. Mit Fortschreiten der Zeit ändern sich jedoch gesellschaftliche Ansichten und Meinungen.

    Vor 50 Jahren barbusig durch die Gegend zu laufen, war ein Affront und erregte die Öffentlichkeit fast so sehr wie die Angst vorm Kalten Krieg. Heute kräht da kein Hahn mehr danach, außer vielleicht noch in den USA. Wie dem auch sei, die Spielewelt hat in ihrer langjährigen Existenz schon einige Vertreter ihrer Zunft an den Index verloren. Darunter waren einige Titel, die aus heutiger Sicht unter den hirnrissigsten Gründen einer Indizierung unterzogen wurden und jetzt wieder frei verkäuflich sind. Der populärste Titel, der es jüngst von der Liste geschafft hat, ist sicherlich Doom, das sich erst nach geschlagenen 17 Jahren von der BPjM-Geißel befreien konnte.

    Wer denkt "Krass, 17 Jahre!", der sollte wissen, dass normalerweise Spiele erst nach satten 25 Jahren vom Index genommen werden. Es sei denn, sie werden vorher einer erneuten Prüfung unterzogen. Denn schon nach zehn Jahren können Urheber, alternativ die momentanen Inhaber der Rechte am jeweiligen Spiel, einen Antrag auf Listenstreichung bei der ach so weitsichtigen BPjM stellen. Wir haben für euch die Spiele zusammengetragen, die aus unterschiedlichen, mehr oder weniger unerfindlichen Gründen indiziert und kürzlich nach langer Abstinenz wieder freigegeben wurden.

    Doom

    Der kultige Shooter mit 3-D-Optik gilt heute als Pionier für das Zeitalter der Ego-Shooter. In den neun Kapiteln mit fünf Schwierigkeitsgraden, der höchste „Ultra Violence“, müsst ihr mit einem namenlosen Space-Marine auf den Mars-Monden Phobos und Deimos gegen mutierte Menschen, Zombies und allerlei anderen Monstrositäten aus der Hölle kämpfen. Besser gesagt veranstaltet ihr eine reine Abschussorgie in den engen, verwinkelten und unheimlichen Labyrinthen aus Gängen und Tunneln. Mit einem herrlichen Waffenarsenal gelingt dies auch wunderbar, besonders effektvoll mit einer Kettensäge oder der Big Fucking Gun. Selbst Schalter- und Schlüsselrätsel können da nicht von der Gewalt ablenken. Damals war dies der BPjS viel zu realistisch inszeniert und der Gore-Anteil zu hoch. Außerdem wurde vermutet, dass die Tötungsorgien beim Spieler voyeuristisches und sadistisches Interesse wecken. Im Zuge einer Neuprüfung wurde Doom knapp 15 Jahre später von der Liste genommen, da nach heutigen Gesichtspunkten die damalige Einschätzung nicht mehr aktuell ist.

    Auf dem Index von: 1994 bis 2011

    Splatter-Faktor: 10 von 10

    Gruselfaktor: 8 von 10

    Fazit: Ja, Doom war schon ein herrliches Gemetzel, aber ganz ehrlich: Man zerfetzte Mutanten, Zombies und Höllenvieh. Realismus gab es hier eher nur, wenn man sich einen neuen Anzug überstreifte. Heute empfindet die Prüfstelle den Inhalt als nicht mehr realistisch. Der damalige Vorwurf des Voyeurismus und Sadismus ist allerdings immer noch ein starkes Stück.

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