Preview - Beyond: Two Souls : Die Erwartung steigt
- PS3
Der Vergleich mit Kings berühmtem Klassiker liegt nahe, da Jodie genauso wie Kings Antiheldin über besondere Kräfte verfügt. Eine Art Geistwesen, dessen Herkunft in späteren Kapiteln klarer wird, begleitet Jodie bereits seit ihrer Kindheit. Sie nennt dieses Wesen Aiden und aus einem bislang unbekannten Grund können sich Jodie und ihr unsichtbarer Freund niemals zu weit voneinander entfernen. Als Spieler wechseln wir in vielen Situationen frei zwischen den beiden hin und her. Während wir als Jodie meist zu Fuß unterwegs sind und beim Herumlaufen durch Symbole angezeigt bekommen, mit welchen Objekten wir interagieren können, schweben wir als Aiden durch den Raum sowie durch geschlossene Türen und Fenster.
Tunnelblick
Manchmal geht es auch durch Wände und Decken, allerdings wird das vom Spiel fest vorgegeben. Der Aktionsraum ist sowohl für Jodie als auch für Aiden stark eingeschränkt. Man merkt, dass Quantic Dream eine Geschichte erzählen will und uns deshalb an die kurze Leine nimmt. Dennoch gestalten wir die Handlung mit. Aidens Fähigkeiten, zu denen nicht nur das Bewegen von Objekten, sondern sogar das Übernehmen bestimmter NPCs und noch einiges mehr gehören, sowie Jodies Können, das im Erwachsenenalter unter anderem das Nutzen von Deckungen und den Nahkampf beinhaltet, hängen letztendlich doch von den Fähigkeiten des Spielers ab.
Beim Nahkampf gilt es beispielsweise, an Jodies Körperbewegungen abzulesen, in welche Richtung ihr den Analog-Stick drücken müsst – es gibt hier keine Quick-Time-Anzeige oder Ähnliches. Da kann es schon mal passieren, dass ihr versagt und so eine Szene erlebt, die ihr bei einem Erfolg nicht gesehen hättet. Andererseits entfällt dafür eine andere Szene, die zeigt, wie die Geschichte weitergegangen wäre, wenn ihr keinen Mist gebaut hättet. Dennoch verzweigt sich die Erzählung nie allzu sehr, sondern findet letztendlich immer zu bestimmten Knotenpunkten zurück. Eine Verfolgung durch und über einen fahrenden Zug beispielsweise führte früher oder später immer zu einer Szene, in der Jodie neben den Gleisen am Rande eines Waldes landete.
Blasse Nebenfiguren?
Wir gehen absichtlich noch nicht zu sehr auf bestimmte Details der Geschichte ein, da Beyond: Two Souls sehr davon lebt, große Fragezeichen über den Köpfen der Spieler entstehen zu lassen. Die Antworten werden nach und nach geliefert und sind manchmal durchaus überraschend. Neben Aiden wirft vor allem der von Willem Dafoe (u. a. „Platoon“, „Spider-Man“ und „Der blutige Pfad Gottes“) dargestellte Charakter noch viele Fragen auf. Er taucht in Jodies turbulentem Leben immer wieder auf und dient zeitweise offenbar sogar als eine Art Vaterfigur. Wir vermuten aber, dass Quantic Dream nicht einen so hochkarätigen Schauspieler engagiert hätte, wenn Dafoes Charakter über das gesamte Spiel hinweg so flach bleiben würde. Die Testversion wird es zeigen.
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