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Test - Benq XL2720Z : Der schnellste 144-Hz-Monitor

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Bei ausgeschalteter Reduktion sorgt der XL2720Z auch subjektiv für beeindruckende Spieleigenschaften. Selbst in den schnellsten Shootern oder Rennsimulationen können wir keine einzige Schliere wahrnehmen, außerdem sinkt die Reaktionszeit bei 120 und 144 Hz auf gefühlt unter 1 ms. Verzögerungen lassen sich ebenfalls nicht bewusst wahrnehmen. Um aber die vollen Vorteile der 120 oder 144 Hz nutzen zu können, muss euer PC die besagte Leistung mitbringen. Optimal wären in Spielen 120 beziehungsweise 144 fps, wobei sich auch bei 70 bis 80 fps klare Schärfevorteile erkennen lassen. Erst bei weniger als 60 fps werden 120- oder 144-Hz-Monitore sinnlos.

Bildqualität: für ein TN-Panel noch in Ordnung

Im Durchschnitt spuckt der Monitor eine Helligkeit von 265 cd/m² aus und damit weniger als die offiziellen 300 cd/m². Selbst für helle Räume reicht das aber aus, wir reduzierten die Helligkeit in unserem hellen Raum auf 150 cd/m². Die Helligkeitsabweichungen vom Mittelpunkt des Bildschirms halten sich vorbildlich zurück, in den Ecken liegt sie maximal nur 9 Prozent unter der des Mittelpunkts. Störende Lichthöfe lassen sich nicht erkennen, wobei es hier durchaus eine Serienstreuung geben kann. Der Schwarzwert zwischen 0,15 und 0,32 cd/m² ist im Vergleich zu anderen TN-Panels noch gut, genauso wie das Kontrastverhältnis von 885:1.

Für eine echte Überraschung sorgt der XL2720Z beim Farbraum. Anders als die bisher getesteten Spielmonitore mit 144 Hz deckt die Mattscheibe 99 Prozent des sRGB-Farbraums ab. Unter anderem aufgrund der fehlenden Farbverbindlichkeit sollten ihn professionelle Bildbearbeiter trotzdem meiden.

In Sachen Farbwiedergabe bietet der Monitor eine zwar akzeptable, letztendlich aber nur durchschnittliche Qualität. Spieler könnten knackige Farben vermissen, in dem Fall macht der TN-Kollege Asus VG248QE einen sichtbar besseren Job. Außerdem ergeben sich die für ein TN-Panel typischen Einschränkungen bei den Blickwinkeln. Ab 55 Grad horizontal und 40 Grad vertikal könnt ihr teilweise deutliche Farbverfälschungen wahrnehmen, weshalb ihr möglichst frontal vor dem Bildschirm sitzen solltet. Letztendlich ist die Bildqualität für ein TN-Panel in Ordnung, aber etwas schlechter als bei einigen anderen 144-Hz-Kollegen mit TN-Panels. Die Qualität eines MVA-Panels (Eizo FG2421) verfehlt der XL2720Z um Längen.

Letztendlich verhalten sich also auch beim XL2720Z die Geschwindigkeit und Bildqualität gegenläufig. Wollt ihr einen schnellen Monitor, müsst ihr Qualitätseinbußen hinnehmen. Bildschirme mit hoher Bildqualität gehören wiederum nicht zu den schnellsten Vertretern. Ihr müsst daher individuell abwägen, ob euch ein möglichst flotter Monitor wichtiger ist oder eine möglichst hohe Bildqualität.

Geräusche und Leistungsaufnahme

Trotz des integrierten Netzteils stößt der XL2720Z kein hörbares Surren oder Brummen aus, er arbeitet komplett geräuschlos. Mit dem Stromhunger hält sich Benqs Monitor vornehm zurück. Bei maximaler Helligkeit liegt er mit 32,8 Watt zwar über der offiziellen Herstellerangabe, insgesamt aber auf einem sehr guten Niveau. Bei unserem Betrieb mit 150 cd/m² Helligkeit nascht der Monitor lediglich 23,4 Watt aus der Steckdose.

Fazit

Andreas Ludwig - Portraitvon Andreas Ludwig

Benq pfeffert einen wunderbar schnellen Zockermonitor in den Handel, der bei den Reaktionszeiten und Latenzen sogar etwas besser abschneidet als die ohnehin schon harte 144-Hz-Konkurrenz. Der XL2720Z eignet sich damit für absolute Geschwindigkeits-Junkies wie Turnierspieler, die die hervorragende Bewegungsschärfe in Kombination mit minimalen Reaktionszeiten und Latenzen zu schätzen wissen.

Zum rasend schnellen Bild gesellen sich ein sehr ergonomischer Standfuß, eine große Anschlussvielfalt mit zweimal HDMI, ein robustes Gehäuse sowie die praktische Fernbedienung. Sogar eine pulsierende Hintergrundbeleuchtung kann auf Wunsch eingeschaltet werden, welche die Texturschärfe sichtbar verbessert. Weil damit aber die Helligkeit auf mickrige 95 cd/m² sinkt, eignet sie sich nur für sehr dunkle Räume.

Kann Benqs XL2720Z (450 Euro) am bisherigen Platzhirsch Eizo Foris FG2421 (490 Euro) vorbeiziehen? Bezüglich der Schnelligkeit auf jeden Fall, professionellen Turnierspielern und vielen E-Sportlern dürfte der XL2720Z daher besser liegen. Anderen ambitionierten Spielern und E-Sportlern, denen viel an der Bildqualität liegt, empfehlen wir dagegen weiterhin den FG2421. Im XL2720Z wurde zwar ein solides TN-Panel verbaut, wirklich überzeugen kann die Bildqualität aber nicht. Das liegt in erster Linie an den weniger satten Farben und der geringen Pixeldichte, aber auch an der TN-typisch geringen Blickwinkelstabilität. Die pulsierende Hintergrundbeleuchtung löst Eizo ebenfalls ein ganzes Stück besser.

Hobby-Spieler greifen alternativ zum XL2720T, sofern sie auf die pulsierende Beleuchtung verzichten können. Der 120-Hz-Kollege kostet 50 Euro weniger bei nur geringfügigen Geschwindigkeitseinbußen und sonst gleicher Ausstattung. Auch der 24-Zöller VG248QE (300 Euro) bietet sich als etwas langsamere und kleinere Alternative mit besserer Bildqualität an.

Mit dem XL2720Z schickt Benq unterm Strich den derzeit schnellsten 144-Hz-Bildschirm ins Rennen. Wir empfehlen ihn allen Spielern mit einem Hauptfokus auf Geschwindigkeit, die gleichzeitig auf eine hohe Bildqualität verzichten können.

Überblick

Pro

  • beste Bewegungsschärfe im Gesamtfeld (120 und 144 Hz)
  • blitzschnelle gemessene und gefühlte Reaktionen (120 und 144 Hz)
  • geringe Latenzen
  • bester 144-Hz-Monitor für Turnierspieler
  • pulsierende Hintergrundbeleuchtung möglich
  • gleichmäßige Ausleuchtung mit nur geringen Abweichungen
  • guter Schwarzwert (für ein TN-Panel)
  • sehr gute Ergonomie inklusive Pivot-Funktion
  • gute Verarbeitung
  • geringer Stromverbrauch
  • praktische Fernbedienung

Contra

  • Bildqualität für ein TN-Panel in Ordnung, im Vergleich zu MVA-Panels (Eizo FG2421) aber klar schlechter
  • mäßige Blickwinkel mit starken Farbverfälschungen
  • sehr geringe Helligkeit bei aktivierter pulsierender Hintergrundbeleuchtung
  • relativ teuer

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