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Test - Battle Realms : Battle Realms

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Alles begann vor sieben Jahren, als Kenji des Mordes an seinem Vater angeklagt wurde. Um sein eigenes Leben zu schützen, flüchtete Kenji. Doch nach sieben Jahren Abwesenheit kehrt er zurück, um in dem zerwühlten Land, das einst sein Vater regierte, wieder für Recht und Ordnung zu sorgen. Welche Clans er dabei um Hilfe bittet, bleibt euch überlassen. Ihr schreitet als Spieler an dem Tag ein, an dem Kenji erstmals wieder auf Bewohner des Landes trifft. Mitten in einem Geplänkel überlässt er euch nun die Entscheidung: Gut oder Böse? Diese Frage stellt sich euch in der ersten kleinen Mission der Kampagne. Tötet ihr die Bauern, stellt ihr euch auf die Seite der 'Bösen', helft ihr den armen Arbeitern gegen die Angreifer, so seid ihr auf der Seite des 'Guten' - oder vielleicht doch nicht?

Battle Realms
In den Tutorials wird alles Schritt für Schritt erklärt.

Bevor ihr euch durch den verzweigten Mission-Tree klickt und euer nächstes Ziel wählt, solltet ihr jedoch das Programm erst einmal kennen lernen. Dazu sind insgesamt vier Tutorials vorhanden, die euch von den einfachsten Dingen, wie das Bewegen von Einheiten, bis hin zu komplizierten strategischen Vorgängen, das Interface und einige Einheiten vorstellen. Habt ihr die Tutorials alle gemeistert, könnt ihr euch auf die Kampagne stürzen, die ungefähr 18 Missionen beinhaltet. Zwischen den Missionen werdet ihr immer wieder gefragt, wo und wie ihr weiter vorgehen wollt. Dies geschieht auf einer hübschen Übersichtskarte. Um die Handlung voranzutreiben, werden oft zwischen und in den Missionen kleine Sequenzen eingespielt, die allesamt mit der Spiel-Engine berechnet werden.

Die Spiel-Engine stellt die Landschaft äusserst detailliert dar, zudem wird diese durch zahlreiche Animationen wie Vögel, tosende Wasserfälle, Wildpferde oder gar kleine Frösche oder Schmetterlinge aufgelockert. Zauber werden dezent in Szene gesetzt und funkeln über die Landschaft, ohne einen Farbensalat zu erzeugen, und auch die Animationen sind fließend. Das Spiel hat eine feste Kameraperspektive, was ein Verirren auf der Karte verhindert. Lediglich in den Sequenzen wird gezoomt und gedreht, ausserdem werden die Originalmodelle der Einheiten aus dem Spiel verwendet, weshalb die Protagonisten zwar nicht mit der Detailfülle und Polygonzahl eines aktuellen 3D-Shooters mithalten können, aber dennoch recht schick aussehen. Fetzige Dialoge mit entsprechender Gestik der Helden in den Sequenzen unterstreichen die Atmosphäre, die durch sie vermittelt wird.

Schon im Tutorial fallen einem die vielen neuen Ideen von 'Battle Realms' ins Auge. Von schnödem 'auf ein Gebäude klicken und Einheit bauen lassen' fehlt hier jede Spur. Stattdessen haben sich die Designer, die übrigens unter dem Kommando von Ed Castillo ('Comman & Conquer'-Vater) stehen, etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Am Anfang habt ihr eine Bauernhütte, aus der in gewissen Abständen Nachwuchs zum Vorschein kommt. Das Maximum an Bauern liegt bei 30 (!!), je mehr Bauern ihr habt, desto langsamer erscheinen neue Bauern. Nun benutzt ihr erst einmal einen Teil der fleißigen Arbeiter, um neue Ressourcen herbeizuschaffen: Reis und Wasser. Also schickt ihr zwei Bauern los, um auf einem Feld Reis zu ernten und zwei weitere, um in einem kleinen Bach Wasser zu schöpfen, während ein fünfter ein Dojo errichtet. Falls das Reisfeld zu klein ist und die leckeren Körner nicht schnell genug nachwachsen, könnt ihr auch einem Bauern das Bewässern dieses Feldes befehlen. Er wird dann Wasser schöpfen und die Felder damit gießen.

Battle Realms
Ein Kampfschrei motiviert unsere Krieger (Kringel über Einheiten).

Sobald euch dann ein kleines Dorf zur Verfügung steht, solltet ihr die ersten Militäreinheiten aufstellen. Hier liegt die eigentliche Stärke von 'Battle Realms'. Von den Designern schlicht 'Einheiten-Alchimie' geschimpft, stehen euch verschiedene Verkettungen von Ausbildungen zur Verfügung. Zunächst braucht es einen Bauern, diesen schickt ihr in ein Dojo, um ihn zum Lanzenträger auszubilden. Hat er seine Ausbildung abgeschlossen, die natürlich Wasser und Reis kostet, könnt ihr ihn in eine weitere Ausbildungsstätte stecken. So ergeben sich eine Vielzahl von Kombinationen, die erst einmal herausgefunden werden müssen. Schickt ihr zum Beispiel einen Lanzenträger, der auf Nahkampf spezialisiert ist, auf einen Übungsplatz, so erhaltet ihr nach der Ausbildung einen Drachenkrieger, der sowohl im Nah- als auch im Fernkampf erprobt ist, jedoch beides nicht so gut beherrscht wie ein klassischer Lanzenträger, beziehungsweise Bogenschütze. Ein Bauer kann so bis zu drei Mal aus- und weitergebildet werden.

Neben der Einheiten-Alchimie ist noch die Möglichkeit des Upgrades einer speziellen Einheit zu nennen. Schickt ihr beispielsweise einen Bogenschützen in einen Schrein, so lernt er dort die Fähigkeit, einen magischen Pfeil abzuschießen, mit dem er die Landschaft erkunden kann. Diese Art der Weiterentwicklung hat immer nur bei der Einheit Wirkung, die in das entsprechende Gebäude zur Ausbildung geschickt wurde, alle anderen müssen diese Fähigkeiten selber erlernen. Eine profitablere Möglichkeit zum Verbessern der Kampfeigenschaften seiner Krieger liegt in den sogenannten 'Ying & Yang'-Punkten, die ihr durch erfolgreich geschlagene Schlachten erhaltet. Upgrades, die ihr mit 'Ying & Yang'-Punkten erkauft, wirken sich mit sofortiger Wirkung auf alle Einheiten im Spiel aus. Der Gegner hat übrigens nicht die Möglichkeit zu sehen, welche Fähigkeiten sein Gegenüber schon erlernt hat.

Battle Realms
Pferde müssen vor Ihrem Einsatz zuerst mühsam gezähmt werden.

'Battle Realms' glänzt aber nicht nur wegen der innovativen Einheiten-Alchimie. Eine weitere Stärke liegt in dem unglaublichen Detailreichtum des Spiels. Um eine eurer Einheiten auf ein Pferd zu setzen, müsst ihr erst einmal eins haben. Also errichtet ihr Stallungen - das reicht aber noch lange nicht, schließlich habe ich auch noch kein Auto, wenn ich mir eine Garage baue. Mit einem Blick auf die Übersichtskarte entdeckt ihr ein paar graue Punkte - Wildpferde. Nun muss einer eurer Bauern die Pferde mühselig zähmen und in die Stallungen führen, erst dann könnt ihr sie als Arbeits- oder Reittiere verwenden. Es kann fast jede Einheit in 'Battle Realms' reiten. Dabei unterscheiden sich die Animationen vom Auf- und Absteigen bis zu der Art, wie der Reiter mit seinem Schützling umgeht, teilweise immens. Eine weibliche Geisha streichelt beispielsweise ihr Pferd behutsam, während ein Bogenschütze reglos auf sein nächstes Ziel wartet. Diese Detailvernarrtheit zeigt sich auch beim Wasserholen der Bauern, beim Besteigen eines Wachturms oder beim steilen Galopp der Pferde, deren Hufe Staub und Steine aufwirbeln und tragen dadurch enorm zur Spieltiefe bei.

 

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