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Test - Batman: Arkham Origins Blackgate : Auch Helden fangen mal klein an

  • PSV
Von  |  |  | Kommentieren

Immerhin ist bei den gelegentlichen Bosskämpfen nicht nur Reaktionsvermögen, sondern auch Köpfchen gefragt. So könnt ihr den fahlen Hünen Solomon Grundy nur zu Fall bringen, wenn ihr den Boden mit Explosivgel präpariert und dieses im richtigen Moment hochgehen lasst. Der Koloss läuft daraufhin direkt in eine ungesicherte Leitung und geht unter Hochspannung und ein paar gezielten Faustschlägen schließlich in die Knie.

Diese Duelle mit bekannten Batman-Gegenspielern sorgen für eine willkommene Abwechslung zum ständigen Kriechen durch Lüftungsschächte. Jedoch können sie nicht mit der gleichen Intensität aufwarten wie die effektvollen Gefechte auf den „großen“ Konsolen, da die Konfrontationen im Vergleich recht träge ausfallen.

Die aus der Arkham-Reihe bekannten Ausrüstungsverbesserungen, wie zum Beispiel die verstärkte Panzerung, finden sich auch in Blackgate. Wirklich nötig habt ihr diese allerdings nicht, da die Kämpfe nur zur Auflockerung dienen und der Fokus auf dem Überwinden der Hindernisse und dem damit verbundenen Anhäufen der Waynetech-Ausrüstung liegt.

A Scanner Darkly

Des Weiteren hat es auch die Detective-Vision, mit der der Batman seine Umgebung scannen kann, in die tragbare Version des Spiels geschafft. Diese wird durch das Antippen des Bildschirms aktiviert und markiert wichtige Anhaltspunkte farbig. Solltet ihr einmal nicht wissen, wie es weitergeht, braucht ihr nur mit dem Finger die Räumlichkeiten abzusuchen. So werdet ihr beispielsweise auf eine brüchige Wand stoßen, die sich mit Explosivgel aus dem Weg sprengen lässt. Das Touch-Feature der PlayStation Vita wirkt somit nicht aufdringlich aufgesetzt, sondern wurde nützlich und sinnvoll integriert. Generell lässt sich die Steuerung als intuitiv, eingängig und nicht überladen bezeichnen.

Grafisch braucht sich Blackgate vor anderen PS-Vita-Titeln nicht zu verstecken. Es ist zwar nicht so hübsch wie beispielsweise Uncharted: Golden Abyss, doch sowohl die Areale als auch die Charaktermodelle wurden ansprechend auf der portablen Konsole umgesetzt. Kleinere Schnitzer, wie zum Beispiel dass sich besiegte Feinde unverzüglich in Luft auflösen, sind daher zu verschmerzen.

Einzelne Animationen, etwa das Entfernen der Luftschachtgitter, wurden unverändert aus Origins übernommen. Dabei verlässt das Spiel die Seitenansicht und zeigt das Geschehen vorübergehend aus der bekannten Third-Person-Ansicht. Die Stimmung der vorherigen Serienteile wird durch solche Momente gut eingefangen. Deshalb kommt die düstere, etwas beklemmende Atmosphäre der Vorlage auch auf dem kleineren Bildschirm durchaus zur Geltung.

Insgesamt macht Blackgate eigentlich nicht viel verkehrt, wird jedoch recht schnell eintönig.

Die etwas behäbige Spielgeschwindigkeit und die immer gleichen Abläufe - Räume scannen, sich mit dem Greifhaken über Abgründe schwingen, Schurken verdreschen und Gadgets sammeln - sorgen dafür, dass der Langzeitspaß nach den ersten Abschnitten rapide abnimmt. Immerhin sind die automatischen Speicherpunkte ideal, um Blackgate in kurzen Etappen zu zocken. Bestimmt hätte es mit etwas mehr Zeit und ein paar frischen, eigenständigen Ideen ein richtig heißer Pflichttitel werden können, doch

so eignet es sich eher für absolute Batman-Fans und Anhänger des Genres als solide Spielkost für kurze Bahnfahrten oder die Mittagspause.

Fazit

Tim Hielscher - Portraitvon Tim Hielscher

Arkham Origins Blackgate hätte der Titel sein können, für den man seine PlayStation Vita geschwind entstaubt, um wieder zahlreiche Stunden vor dem OLED-Display zu verbringen. Doch weder die tolle Atmosphäre noch die stilvollen Graphic-Novel-Sequenzen oder die gute Bedienbarkeit können verhindern, dass sich bereits nach kurzer Spieldauer eine gewisse Routine einstellt und euch dieser Arkham-Ableger einfach nicht richtig fesselt. Deshalb eignet sich Blackgate lediglich als Spiel für zwischendurch, das zwar viel Potenzial aufweist, aber dessen Ablauf auf Dauer zu unspektakulär und langatmig ist.

Überblick

Pro

  • atmosphärisch wie auf den „großen“ Plattformen
  • stimmige Comic-Sequenzen
  • sinnvolle Integration des Touchscreens
  • Free-Flow-Kampfsystem funktioniert gut …

Contra

  • Spielverlauf auf Dauer zu eintönig
  • keine deutsche Synchronisation
  • lahme, abgedroschene Geschichte
  • … doch die Prügeleien stellen keine Herausforderung dar

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