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Test - ASUS ROG Strix Radeon RX 480 O8G : Schnelle AMD-Grafikkarte im Test

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So richtig rund lief die Markteinführung der neuen AMD- und NVIDIA-Grafikkarten bei beiden Herstellern nicht. Während es bei den GeForce-10-Karten Lieferengpässe gab, kamen die Third-Party-Boards der AMD-Polaris-Modelle erst Wochen nach der Ankündigung überhaupt auf den Markt. Wir haben uns eine Radeon RX 480 mit Werksübertaktung und eigener Kühlung von ASUS geschnappt und uns angeschaut, wie viel mehr Leistung der Hersteller aus der GPU herausquetscht.

Schaut man sich die Modelle der Board-Hersteller an, ist von den Einstiegspreisen, die von AMD angekündigt wurden, nicht mehr viel übrig geblieben. Kein Wunder, eigene PCBs und Kühlungen nebst Übertaktungen wollen bezahlt werden. Daher kostet die Strix RX 480 auch keine 255 Euro wie das Referenzmodell, sondern steht für einen Preis ab 319 Euro im Laden und begibt sich damit in direkte Konkurrenz zur ROG Strix GTX 1060, also dem Alternativmodell mit NVIDIA-Chip. Das verspricht natürlich ein interessantes Duell.

Aber kommen wir zunächst zu den Äußerlichkeiten. Mit einer Abmessung von 298 x 134 x 40 mm ist die ASUS-Variante um einiges voluminöser als das AMD-Referenzmodell, sollte aber noch in die meisten Standard-ATX-Gehäuse passen. Der Grund für die Größe ist schnell ersichtlich, denn ASUS hat der Karte die hauseigene DirectCU-III-Kühlung mit drei Lüftern spendiert. Wie gewohnt leistet diese gute Arbeit. Bei sehr leisem Betrieb halten die drei 90-mm-Wing-Blade-Lüfter den Grafik-Chip problemlos auch bei Volllast unter 75 Grad, während sich die Referenzkarte mit AMD-Kühlung auf weit über 80 Grad aufheizt.

Angeschlossen wird das Brett mit einem 8-Pin-Stromanschluss, durch den die Karte einen Nennleistung von 150 Watt nuckelt. Einer der Vorteile der neuen Polaris-Architektur ist ja, dass die Karten wesentlich effizienter und stromsparender arbeiten. Laut GPU-Z wird dieser Wert allerdings sporadisch überschritten. Werkelt die Karte bei maximaler Auslastung, zeigt die Messung mit 169 Watt etwas mehr an. Solche Schwankungen sind aber im verträglichen Rahmen.

Was die Anschlüsse angeht, könnt ihr so ziemlich jedes Display problemlos an die Karte anstöpseln. 2x HDMI 2.0b, 1x DisplayPort 1.4 und 1x DVI sind vorhanden und dürften nahezu jeden Anspruch befriedigen. Zusätzlich könnt ihr über einen 4-Pin-FanConnect-Anschluss auch einen von der GPU gesteuerten Gehäuselüfter an die Karte anschließen. Wer es optisch schick in seinem Rechner mag, wird sich nicht nur über die hübsche Backplate, sondern auch die Aura-RGB-Beleuchtung der Grafikkarte freuen. Die macht schon was her, wenn ihr durchsichtige Seitenteile im Gehäuse habt.

Beim RX 480 handelt es sich um das derzeitige Flaggschiff der Polaris-Architektur, gefertigt im 14-nm-Verfahren. Die GPU beinhaltet 32 CUs und 2.304 Shader. Unterstützt werden sie von 8 GB GDDR5-Speicher mit einem 256-Bit-Speicher-Interface mit einer Bandbreite von 256 GB/s. ASUS hat der GPU ein Fitnesstraining verordnet und liefert die Karte werksseitig auf 1.120 MHz (1.330 MHz Boost) übertaktet aus. Zum Vergleich: Das Referenzmodell von AMD verfügt über einen Boost-Takt von 1.266 MHz. Der Speichertakt hingegen wurde nicht verändert.

Die Übertaktung schreit natürlich nach mehr Leistung als beim Referenzmodell und die Strix RX 480 liefert in der Tat einen deutlichen Performance-Schub. Das bedeutet zugleich, dass die ASUS ROG Strix RX 480 O8G quasi die perfekte Karte fürs Zocken in 1.920 x 1.080 Pixeln bei maximalen Details ist, was genau dem Publikum entspricht, das AMD mit dem Chip ansprechen will. Hier kommt dann allerdings die Konkurrenz mit ins Rennen. Die Strix RX 480 liefert sich ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen mit der Strix GTX 1060 vom gleichen Hersteller, bei dem mal die eine, mal die andere Karte vorn liegt.

Framerate-Vergleich bei 1.920 x 1.080 Auflösung und maximalen Details

Die High-End-Karten GTX 1070 und GTX 1080 spielen natürlich weiterhin in einer ganz anderen Liga. Der Fire-Strike-Ultra-Benchmark zeigt gut, wo die Karte sich aktuell einordnet, wobei die Unterschiede natürlich bei Spielen je nach Engine und Optimierung etwas variieren.

Fire Strike Ultra

Wer mit höheren Auflösungen als Full HD liebäugelt, sollte sich allerdings mit anderen Karten befassen. 1440p ist mit qualitativen Abstrichen noch halbwegs spielbar, bei 4K geht der Karte naturgemäß die Puste aus.

Framerate bei QHD/UHD und maximalen Details

Alles in allem hat ASUS eine sehr leistungsfähige und gut gekühlte Variante der RX 480 abgeliefert. Dank der vergleichsweise niedrigen Temperatur gibt es sogar noch einiges an Luft nach oben. Wer mutig ist, kann mittels Übertaktungstools noch ein wenig mehr Leistung aus der Karte herauskitzeln.

Greift zu, wenn...

… ihr eine starke Karte sucht, die alle aktuellen Spiele problemlos mit 60 Bildern pro Sekunde bei maximalen Details stemmt.

Spart es euch, wenn...

… ihr höhere Auflösungen als Full HD spielen wollt, kein Freund von AMD-Grafikkarten seid oder bereits Karten wie GTX 970 oder R9 390 im Rechner habt.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Leistungsfähige, gut gekühlte Variante

ASUS liefert mit der übertakteten Version der Radeon RX 480 eine nahezu perfekte Grafikkarte fürs Zocken unter 1080p. Das mit drei Lüftern leise und effektiv gekühlte Grafikbrett hatte keine Probleme in all unseren Benchmarks, bei Full-HD-Auflösung die magische 60-fps-Hürde bei maximalen Details zu knacken. Die Karte ist mit rund 319 Euro zwar deutlich teurer als das AMD-Referenzmodell, aber dafür auch um einiges leistungsstärker. Die RX 480 liefert sich ein sehr spannendes Duell mit der GTX 1060 vom gleichen Hersteller, die im selben Preissegment angesiedelt ist. Zu welcher Variante ihr greift, müsst ihr selbst entscheiden, der Unterschied ist relativ gering.

Für höhere Auflösungen wie QHD oder UHD ist die Karte nur bedingt beziehungsweise nicht geeignet. Und wer bereits eine GTX 970, eine R9 390 oder Besseres im Rechner hat, kann die RX 480 von der Wunschliste streichen. Ansonsten ist der flinke Flitzer von ASUS aber die perfekte Wa

Überblick

Pro

  • gewohnt gute Verarbeitung
  • mit zwei HDMI-Ausgängen gut für VR gewappnet
  • sehr effektive DirectCU-III-Kühlung
  • starke werksseitige Übertaktung
  • deutlich mehr Leistung als das Referenzmodell
  • moderater Stromverbrauch
  • erfreulich leise im Betrieb

Contra

  • mit 298 mm relativ lang

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