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Test - ASUS ROG Strix GTX 1070 Gaming O8G : Kraftpaket für 500 Euro

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Nach der neuen High-End-Karte GTX 1080 greift NVIDIA auch in etwas erschwinglicheren Preiszonen an. Die Founder's Edition der GTX 1070 ist für 499 Euro zu haben, reizt das Potenzial des GP104-Chips aber nicht voll aus. Das bleibt den Custom-Board-Herstellern überlassen. Für geringfügig mehr Geld, nämlich 529 Euro, möchte ASUS die ROG Strix GTX 1070 OC in eure Rechner schieben, bestückt mit veränderter Kühlung, eigenem PCB und reichlich Übertaktung. Wir haben das Grafikbrett für euch getestet.

Natürlich basiert auch die GTX 1070 auf der Pascal-Architektur und will starke Leistung mit hoher Effizienz und geringem Stromverbrauch kombinieren. Ähnlichkeiten zum neuen NVIDIA-Schlachtschiff GTX 1080 sind natürlich vorhanden. Allerdings verfügt die GTX 1070 nur über 1.920 Shader, eine deutlich geringere Taktung, GDDR5- statt GDDR5X-Speicher und eine geringere Speicherbandbreite von 256 GB/s statt 320 GB/s. Das muss natürlich nicht bedeuten, dass die Leistung der GTX 1070 dadurch extrem in den Keller geht. Sie deckt schlicht und einfach sowohl preislich als auch in Sachen Leistung den Bereich „unterhalb“ der GTX 1080 ab.

Kräftig aufgemotzt

ASUS hat bei der ROG Strix GTX 1070 OC einige Veränderungen gegenüber der Founder's Edition vorgenommen, also NVIDIAs Referenzmodell. Während der Speichertakt von 2.000 MHz unverändert bleibt, wurde der GPU eine kräftige Übertaktung spendiert. Wo die Founder's Edition mit 1.506 MHz (Boost: 1.683 MHz) arbeitet, taktet die Strix GTX 1070 im normalen Gaming-Modus mit 1.632 MHz (Boost: 1.835 MHz). Im OC-Modus, der mittels Software mit einem Klick aktiviert werden kann, klettert die Taktrate sogar auf 1.657 MHz (Boost: 1.860 MHz).

Das bedeutet natürlich, dass die ASUS-Karte um einiges leistungsstärker ist als die Founder's Edition. Dafür spricht auch die Erhöhung der Power-Phasen von fünf auf sieben. Die Karte saugt über ihren 8-Pin-Stromanschluss etwas mehr Saft aus der Leitung. Statt 150 Watt sind es bei der Strix 165 Watt, was aber immer noch sehr moderat ist. Ansonsten wurde an den reinen Leistungsmerkmalen nichts großartig verändert. Wie das Referenzmodell verfügt die Strix GTX 1070 über 8 GB GDDR5-Speicher mit einem 256-Bit-Speicher-Interface, 1.920 Shader, 64 ROPs und 120 Textureinheiten.

Hitzewallungen? Gibt's hier nicht!

Auffällig ist natürlich, dass die ASUS-Karte eine komplett andere Kühlung verwendet als die Founder's Edition. Die hauseigene Direct-CU-III-Kühlung mit drei Wing-Blade-Lüftern wird verwendet, was der Karte allerdings recht saftige Einbaumaße verpasst. Wegen der Abmessungen von 298 x 134 x 40 mm solltet ihr also euren Zollstock zücken und zuvor überprüfen, ob das Brett überhaupt in euer Gehäuse passt. Gerade bei älteren Schätzchen kann das eine knappe Sache werden.

Besagte Kühlung entpuppt sich als echtes Highlight. Nicht nur dass sie ausgesprochen leise arbeitet, sie hält zudem die Karte selbst bei Volllast unter 65 Grad. Das schafft natürlich reichlich Luft für Overclocker. ASUS FanConnect verfügt über von der GPU gesteuerte 4-Pin-Stecker zum Anschließen der Gehäuselüfter, was die Sache zusätzlich erleichtert. Abgesehen vom irgendwann erreichten Spannungslimit könnt ihr also noch ein wenig an der Taktung von GPU und Speicher feilen. Entsprechende Tools stehen auf der ASUS-Website zum Download zur Verfügung.

Die Verarbeitung der Karte insgesamt ist gewohnt hochwertig. Schicke Lüfter, eine optisch ansehnliche Backplate und nicht zuletzt die Möglichkeiten der Aura-RGB-Beleuchtung sorgen dafür, dass die GTX 1070 vor allem bei Gehäusen mit Sichtfenster einen hübschen Eindruck hinterlässt. Eure Displays könnt ihr über zwei HDMI-2.0-Ports, zwei 1.4-taugliche DisplayPorts oder Dual-Link-DVI anschließen.

Perfekte Leistung unter 1440p

Kommen wir zum Wichtigsten, der Leistung der Karte. Wir haben das Brett in 1080p (Full-HD), 1440p (QHD) und 2160p (UHD/4K) durch verschiedene Benchmarks gejagt, bei den reinen Spiele-Benchmarks generell mit maximalen Einstellungen, bei den Future-Mark-Tests mit Default-Einstellungen. Also alles wie immer.

Fire-Strike-Ultra-Vergleich

Spiele-Benchmarks

Insgesamt gesehen entpuppt sich die ASUS ROG Strix GTX 1070 OC als Karte, die wie gemacht für 1440p-Auflösungen ist, egal ob im 16:9- oder 21:9-Format. Mit Full-HD ist die Karte ein wenig unterfordert, aufgrund der Leistung ist sie aber natürlich in dem Bereich für Shooter-Spieler und Grafikfetischisten immer noch interessant. 4K-Spiele sind mit dem Modell durchaus noch spielbar, allerdings entweder mit Einbußen beim Detailgrad, will man höhere Framerates, oder halt mit Bildraten um die 30 fps.

Insgesamt bewegt sich die Karte in etwa auf dem Niveau einer übertakteten GTX 980 Ti und lässt die „normale“ GTX 980 hinter sich. Wer bereits eine dieser Karten im Rechner hat, gewinnt nicht so viel mehr Power, dass es die Anschaffungskosten von über 500 Euro rechtfertigen würde. Wer nicht unbedingt mit 4K liebäugelt, findet in ihr aber eine interessante Alternative zur GTX 1080. Denn der mehr als 200 Euro günstigere Preis bei einem Leistungsunterschied von lediglich 10 bis 15 Prozent ist durchaus ein Argument, bei einer übertakteten GTX 1070 zuzugreifen.

Greift zu, wenn...

… ihr euch scheut, über 700 Euro für eine Grafikkarte auszugeben, aber dennoch eine richtig leistungsstarke Karte für Full-HD, QHD oder (mit Abstrichen) UHD sucht.

Spart es euch, wenn...

… ihr bereits eine GTX 980 oder 980 Ti im Rechner habt. Die GTX 1070 ist zwar etwas kräftiger, rechtfertigt aber nicht unbedingt einen Neukauf.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Mehr als nur ein GTX-970-Ersatz

Die GTX 1070 von ASUS ist schon eine Ansage. Klar, die GTX 1080 der gleichen Baureihe hat 10 bis 15 Prozent mehr Power unter der Haube, kostet aber mindestens 200 Euro mehr. Wie von NVIDIA versprochen, lässt sie problemlos die älteren Modelle GTX 980 und GTX 980 Ti zum Teil spürbar hinter sich, sodass es sich kaum lohnt, selbige als Restposten irgendwo zu ergattern. Es gibt sogar noch Luft nach oben, denn die exzellente Kühlung hält die Karte selbst bei Volllast bequem unter 65 Grad, sodass ihr mit Fingerspitzengefühl und Übertaktung sogar beinahe an die Leistung einer GTX 1080 in der Founder's Edition herankommen könnt.

Für ihre 529 Euro liefert die ASUS ROG Strix GTX 1080 O8G eine starke Leistung und ist die perfekte Karte, wenn ihr bei 1440p-Auflösung die 60-fps-Grenze knacken oder richtig starke Framerates unter Full-HD erreichen wollt. Selbst unter 4K schafft die Karte in den Benchmarks zumeist gute 30 fps – wohlgemerkt bei maximalen Details. Insgesamt gesehen ist die GTX 1070 von ASUS derzeit eine absolute Empfehlung.

Überblick

Pro

  • enorm starke Leistung in allen Auflösungen
  • hervorragende Kühlung mit drei Lüftern
  • niedrige Lautstärke selbst unter Volllast
  • deutliche Übertaktung gegenüber der Founder's Edition
  • sehr gute Verarbeitung
  • DisplayPort, HDMI und DVI vorhanden
  • HDMI 2.0b und DisplayPort 1.3/1.4 werden unterstützt

Contra

  • nur zwei DisplayPort-Anschlüsse
  • ziemlich lange Karte – Platz im Gehäuse beachten!

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