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Preview - Assassin's Creed IV: Black Flag : So viel Welt, so wenig Zeit

  • PS4
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Auf einer Messe wie der gamescom ist die Zeit für Präsentationen und Hands-on-Demos leider häufig knapp. Dass Ubisoft uns dennoch eine äußerst umfangreiche Version von Assassin's Creed IV: Black Flag spielen ließ, spricht für den Entwickler und Publisher. Allerdings schmerzt es natürlich auch zu wissen, dass man nur einen Bruchteil des Verfügbaren in der knappen Sitzung erlebt hat. Zu berichten gibt es dennoch mehr als genug.

Die Hands-on-Demo war dreigeteilt: Wir hatten die Wahl, eine Festung vom Schiff aus zu bombardieren, was man allerdings bereits während der Sony-Pressekonferenz gesehen hat. Deshalb konzentrierten wir uns auf die anderen zwei Abschnitte. Einer war komplett Open World, während der andere sich auf eine bestimmtes Missionsziel konzentrierte. In diesem Fall eine Person, die wir in typischer Assassin's-Creed-Manier ausschalten sollten. Hierzu steuerten wir mit unserem Schiff, der Jackdaw, eine kleine Insel an und sprangen von Bord, um ans Ufer zu schwimmen. Das alles geschah völlig übergangslos.

Auf der Insel dachten wir zunächst, schön einfach unter den Wachen auf Meuchel-Tour gehen zu können – schließlich hatten wir in den vorherigen Teilen schon reichlich Erfahrung mit derartigen Missionen gesammelt. Allerdings unterschätzten wir den Einfluss, den der kleine Dschungel auf der Insel auf unsere Navigationsfähigkeiten sowie unser Vorankommen und das richtige Ausnutzen verschiedener Büsche und Felsen als Versteckmöglichkeiten hat. Viele Spielmechaniken erinnerten an dieser Stelle zwar an Connors Wildnisausflüge in Assassin's Creed III, jedoch ist alles viel dichter und unübersichtlicher – eben wie ein richtiger Dschungel.

Schleichschwimmer?

Mit dem Einsatz einiger Betäubungspfeile aus dem neuen Blasrohr arbeiteten wir uns schließlich bis zu unserem Ziel vor, das auf der anderen Seite der Insel auf einem eigenen Schiff herumstolzierte. Für die letzten Meter dorthin wählten wir den Wasserweg, wobei eine neue Spielmechanik zum Einsatz kam. Schwimmen wir fröhlich umher, entdecken uns die aufmerksamen Wachen am Steg natürlich. Deshalb kann der neue Held Edward Kenway etwas, das Ubisoft “Stealth Swim” nennt. Im Grunde handelt es sich dabei schlicht um ein leichtes Untertauchen und ein Vorankommen ohne zu verdächtige Wasserbewegungen. Passt ihr nicht auf, kann Edward auf diese Weise ertrinken. Es ist also vonnöten, ab und an das Risiko einzugehen, zum Luftschnappen wieder an die Oberfläche zu kommen.

Der Rest - vom Erklettern des feindlichen Schiffsmastes bis zum Herabstürzen auf unser Opfer – war ein Kinderspiel für erfahrene Assassin's-Creed-Zocker. Abgelenkt wurden wir nur von der umwerfenden Karibikoptik, die uns bereits auf der E3 sofort in Urlaubsstimmung versetzte. Wir würden uns nicht wundern, wenn wir im fertigen Spiel stundenlang ziellos herumsegeln würden, nur um die schöne Stimmung des technisch bislang hochwertig wirkenden Schauplatzes zu genießen. Ähnliches taten wir dann bereits im Open-World-Abschnitt der gamescom-Demo.

Segeltörn

Wir nutzten die Zeit, um den “zweiten Hauptcharakter” von Assassin's Creed IV: Black Flag näher kennzulernen: die Jackdaw. Unser stattliches Schiff besaß in der Demo bereits einen beeindruckenden Rammbock, mit dem ihr feindlichen Schiffen ordentlich zusetzen könnt. Daneben gibt es die Möglichkeit, jederzeit in eure Kapitänskajüte zu verschwinden und dort nicht nur Edwards Outfit, sondern auch Optik und Ausstattung der Jackdaw zu verändern und zu verbessern. Nebenbei könnt ihr hier auch eroberte Schiffe auf Tour schicken und euch auf diese Weise ordentlich was dazuverdienen – was übrigens per App für iOS- und Android-Geräte auch von unterwegs möglich ist.

Assassin's Creed IV: Black Flag - gamescom 2013 Verachte den Tod Live-Action Trailer
Rund um Assassin's Creed IV: Black Flag hat Ubisoft anlässlich der gamescom einen neuen Live-Action-Trailer veröffentlicht, den ihr hier sehen könnt.

Doch zurück zur Jackdaw: Neben der allgemeinen Verstärkung verschiedener Bauteile, um mehr Schaden einstecken zu können, gibt es auch eine Reihe neuer Waffen. Einige davon haben wir euch bereits in den vorherigen Vorschauartikeln genannt. Was jedoch noch unklar war, war die Art und Weise, wie diese verschiedenen Waffen in der Praxis ausgewählt und eingesetzt werden. Unsere Anspielsitzung offenbarte ein simples, aber durchaus sinnvolles System: Je nachdem, in welche Richtung ihr die Kamera dreht, werden die für diese Blickrichtung passenden Waffen genutzt. An den Seiten sind das die typischen Kanonen – wobei ihr die Munitionsart wie üblich selbst auswählen könnt. Dreht ihr die Kamera aber beispielsweise Richtung Heck, werft ihr Minen aus. Auf diese könnt ihr mit einer kleineren Schiffskanone zusätzlich selbst feuern, um sie zur Explosion zu bringen.

Fersengeld

Das Zielen an Bord funktioniert freier und präziser als vom Vorgänger gewohnt – was gut zum freien Zielen passt, das Edward nun auch zu Fuß mit seinen Schusswaffen nutzt. Ballert ihr allerdings zu viel herum, dürft ihr euch aufgrund der aufmerksamen Gegner auf einige Kämpfe in Unterzahl einstellen. Diese Kämpfe funktionieren nicht komplett anders als in Assassin's Creed III. Allerdings fielen uns die ersten Auseinandersetzungen mit diversen Gegnergruppen auffällig schwer, sodass wir so manches Mal die Flucht ergreifen mussten. Ob das nun tatsächlich an herausfordernderen Kämpfen liegt oder es schlicht nur eine Sache von etwas Umgewöhnung und Übung ist, wird sich erst mit der vollständigen Version des Spiels herausstellen.

Fazit

Michael Zeis - Portraitvon Michael Zeis

Nach dem Bug-Debakel von Assassin's Creed III betrachte ich jede neue Demoversion des Nachfolgers besonders kritisch. Ich suche direkt nach ersten Bugs – als möglichen kleinen Hinweis darauf, in welchem Zustand das dann (hoffentlich) fertige Spiel wohl in den Handel kommen wird. Bislang deutet nichts darauf hin, dass Assassin's Creed IV: Black Flag ähnlich Bug-geplagt in den Käuferkonsolen landet. Eine Garantie auf Fehlerfreiheit ist das natürlich noch lange nicht, aber zumindest ist es ein gutes Zeichen – vor allem, da sich sogar der Open-World-Abschnitt der Gamescom-Demo ohne Bugs präsentierte. Stattdessen ist das Spiel schön wie eh und je und der neue Schauplatz hat das Potenzial, zum Höhepunkt der Serie zu werden. 75 Inseln soll es geben. Ich bin gespannt, wie unterschiedlich diese sind und ob eher Handarbeit oder eher Baukastensystem zu erkennen sein wird. Worauf ich mich schon freue, ist der Baukasten, den das eigene Schiff darstellt. Wie in einem Rollenspiel werde ich es aufrüsten, bis ich wahrhaft zum Schrecken der Meere werde. Schließlich gehörten die Schiffsabschnitte bereits im Vorgänger zu den spielerischen Höhepunkten. Die stärkere Konzentration darauf könnte zeitweise gar ein Spielgefühl wie in Sid Meiers Klassiker Pirates aufkommen lassen. Ich hoffe es. Potenzial ist jedenfalls reichlich vorhanden.

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