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Test - ArcaniA: Gothic 4 : Valium ist günstiger

  • PC
  • X360
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Mit einigen der Objekte kann man sogar was anfangen, denn im Laufe der Zeit sammelt ihr Rezepte für vielerlei Dinge. So könnt ihr euch mit der Veredelung von Nahrungsmitteln beschäftigen, Kräuter zu Tränken verarbeiten und sogar Rüstungsteile und Waffen schmieden. Das alles sogar ohne Ausbildung bei irgendwelchen Trainern. Super! Wenn das Leben als Schafhirte so einfach ist, haben wir wohl alle unseren Beruf verfehlt. Auch hier stellt sich aber schnell heraus, dass der Großteil von all dem Krempel bei dem geringen Schwierigkeitsgrad in der Standardeinstellung komplett überflüssig ist, bis auf Heiltränke und Nahrungsmittel zum Regenerieren der Gesundheit.

Einfallsreichtum? Entscheidungsfreiheit? Nö.

Nach dem ganzen Rollenspiel-Light-Krempel stellt sich nun natürlich die Frage: Was hat das Spiel inhaltlich noch zu bieten? Spannende Quests? Epische Entscheidungen? Coole Fraktionen? Weder noch. ArcaniA gaukelt euch zwar eine weitgehend offene Spielwelt vor, der Verlauf ist aber absolut geradlinig und linear. Dort, wo ihr noch nicht hinsollt, erwarten euch verschlossene Türen oder es gibt gepflegt was auf die Zwölf. Entscheidungen sind Mangelware, nur selten habt ihr die Möglichkeit unterschiedlicher Lösungswege und Auswirkung auf das Geschehen haben die wenigen Entscheidungen ohnehin nicht. Fraktionen gibt es zwar im Spiel, aber auch hier drückt sich Spellbound darum, uns die Möglichkeit zu geben, uns für eine Gruppierung zu entscheiden.

ArcaniA: Gothic 4 - Head 2 Head: PC vs. Xbox 360
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Neben den Hauptaufgaben dürft ihr ab und zu ein paar Nebenaufgaben simpler Art angehen. Überhaupt sind die Quests in Summe extrem einfallslos, selbst einige MMORPGs haben deutlich spannendere Aufgaben zu bieten. Sammle sechs Bienenkörbe, klopfe ein paar Wildschweine aus den Latschen, finden den Assistenten oder säubere eine Goblinhöhle. Meist sind die Aufgaben sogar einstufig, komplexere Questreihen bilden die Ausnahme. Hinzu kommt eine ganze Menge Lauferei, was aber durch aktivierbare Teleporter etwas vereinfacht wird. In den Optionen habt ihr übrigens die Möglichkeit, zahlreiche Interface- und HUD-Elemente zu deaktivieren. Das macht das Spiel allerdings auch nicht komplexer, ist aber immerhin eine nette Idee für Puristen.

Das alles ist extrem schade, denn die durchaus schöne Spielwelt würde so unfassbar viele Möglichkeiten liefern. Frühere Gothic-Teile haben ja durchaus gezeigt, was realistisches Verhalten der NPCs bedeutet. Was komplexe Aufgaben sind. Wie man Charaktere richtig ausarbeitet. Wie man eine Geschichte spannend und episch erzählt. Und wie man Entscheidungen glaubwürdig in ein Spiel einbaut. All das schafft ArcaniA leider zu keiner Sekunde. Zwar haben die Bewohner so etwas wie einen Tagesrhythmus und suchen sich bei Regen einen Unterschlupf, aber das war es auch schon. Als Einsteiger-Rollenspiel für Genreneulinge mag das alles noch angehen, aber als Nachfolger einer Serie wie Gothic ist das gar nichts.

Überblick

Pro

  • sehr hübsche Spielwelt
  • schicke Wettereffekte
  • erfreulich wenige Bugs
  • sehr einsteigerfreundlich
  • sanfte Lernkurve
  • viel Krempel zum Sammeln
  • Alchemie und Schmiedekunst
  • ordentliche Konsolensteuerung

Contra

  • uninspirierte Geschichte
  • anspruchsloses Kampfsystem
  • hölzerne Charaktere
  • einfallslose Dialoge
  • noch einfallslosere Quests
  • Spielwelt reagiert nicht auf Aktionen (z. B. bei Diebstahl)
  • aufgesetzte Vertonung
  • miserable Performance (PC, ungepatcht)
  • schwache Framerate (Xbox 360)
  • schwache Texturen (Xbox 360)
  • schlechte Fernsicht (Xbox 360)
  • Texturen werden oft verzögert geladen
  • kaum Entscheidungsfreiheiten
  • mageres Charaktersystem

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