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Test - Apple iPod Touch : Fällige Generalüberholung

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Der iPod war seinerzeit ja so etwas wie der Startschuss des mobilen Siegeszugs von Apple und wischte mit gängigen MP3-Playern mal eben den Boden auf. Doch lange war es ziemlich still um die tragbare Musik- und Daddelkiste. Passend zum Launch des Musik-Streaming-Dienstes Apple Music hat das Unternehmen aber nun ohne großes Brimborium eine neue Version des iPod Touch auf den Markt gebracht, die wir natürlich gleich einem Test unterzogen haben.

Vom Gehäuse und den Abmessungen her orientiert sich der neue iPod Touch natürlich am aktuellen iPhone 6. Das gilt auch für das Innenleben. Unter der Haube werkelt ein A8-Chip mit M8-Coprozessor mit zwei Kernen, wenn auch mit 1,12 GHz etwas niedriger getaktet als das iPhone 6, das mit 1,39 GHz aufwartet. Statt den früheren 512 MB wird nun 1 GB verwendet, um dem Touch auch auf dieser Ebene mehr Leistung zu spendieren. Bezüglich des Speicherplatzes werden vier Modelle angeboten: mit 16, 32, 64 und (neu) auch 128 GB. Reichlich Platz also für Musik und Spiele, wenn man denn so tief in die Tasche greifen will.

Leistung hat ihren Preis

Denn wie üblich macht der Speicher den Preisunterschied aus. Während das 16-GB-Modell bereits für 229 Euro zu haben ist, schlägt der große 128-GB-Bruder mit satten 449 Euro zu Buche. Dabei habt ihr die Wahl aus sechs verschiedenen Farben. Unser Modell mit weißer Front und mattblauem Gehäuse kann sich optisch jedenfalls sehen lassen.

In Sachen CPU-Leistung ordnet sich der iPod Touch in etwa auf der Stufe der Retina-Variante des iPad Mini ein, knapp unter dem iPhone 5S. Zumindest wenn man von den Benchmark-Werten des Geekbench ausgeht, wo im Single Core 1.385 und im Multi Core 2.448 Punkte erreicht werden. Das erscheint logisch aufgrund der geringeren Taktung des A8-Chips.

Beim GFX-OpenGL-Benchmark reiht sich der iPod Touch knapp unterhalb des iPhone 6 ein. An der reinen Grafikleistung gibt es also nichts zu bemängeln. Mit der Prozessor- und Grafikleistung ist der iPod Touch gut gewappnet und scheucht alle aktuellen Anwendungen und Spiele problemlos über den Bildschirm. Von den von uns ausprobierten Spielen ließ sich der iPod jedenfalls nicht erschüttern.

Display und Kamera

Die Arbeit des Innenlebens landet schlussendlich auf einem 4-Zoll-Retina-Display mit Multi-Touch-IPS-Technologie und einer Auflösung von 1.136 x 640 Pixeln. Die Darstellung kommt wie immer knackscharf daher, wenn auch ohne Helligkeitsanpassung. Nichts Besonderes also im Hause Apple und genau das, was zu erwarten war. An der Verarbeitung gibt es wie bei Apple üblich nichts zu bemängeln.

Die Kamera des neuen iPod Touch hat gegenüber seinem Vorgänger ein Upgrade bekommen. Die iSight-Frontkamera liefert jetzt 8 statt 5 Megapixel, hinzu kommen verschiedene neue Funktionen wie Zeitlupe mit 120 fps, Serienbildmodus oder Zeitraffervideo. Auch hier also eine Anpassung an die gängigen Kameras der Apple-Geräte etwa auf dem Niveau des iPhone 5s. Die Facetime-HD-Kamera bietet für diese Zwecke ausreichende 1,2 Megapixel für Fotos und entspricht nun ebenfalls den üblichen iPhone-Standards.

Leicht abgespeckte Ausstattung

Auch sonst beinhaltet die Taschenflunder alles, was man erwarten darf. Für die Verbindung zum Internet oder zu anderen Geräten sorgen 802.11ac-WLAN und Bluetooth 4.1. Im Lieferumfang sind wie üblich Apple EarPods und ein Lightning-auf-USB-Lade- und Datenkabel enthalten. Mikrofon und Lautsprecher sind wie immer integriert. Die Akkuleistung soll rund 40 Stunden für Musik beziehungsweise 8 Stunden für Videos betragen. Nach unserem Testlauf erscheinen diese Werte durchaus plausibel.

Schade ist allerdings, dass Apple darauf verzichtet hat, TouchID, also die Fingerabdruckerkennung, zu integrieren – man muss nun doch wieder Codes eintippen. Blöd. Auch die Apple-Pay-Kompatibilität fehlt (hierzulande ohnehin nicht relevant) und die Verbindungsmöglichkeit zur Apple Watch ist ebenfalls nicht vorhanden. Das lässt den Verdacht aufkommen, dass eine Basis für ein mögliches iPhone 6c geschaffen wurde – entfallene Features rein, Telefonie dazu und schon wird ein Smartphone aus dem iPod.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Leistungsfähiges Zweitgerät

Ob man den iPod Touch nun braucht oder nicht, sei jedem selbst überlassen, zumal er je nach Speichergröße nicht gerade ein Schnäppchen ist. Ich für meinen Teil freue mich über die Frischzellenkur, denn mein alter iPod Touch ist immer noch ein stetiger Begleiter auf Reisen, hat seine besten Zeiten aber schon lange hinter sich. Zwar bietet jedes aktuelle iPhone ähnliche (und mehr) Features und Leistungen, doch als Zweitgerät zum Schonen des kostbaren Smartphone-Akkus unterwegs mag ich den iPod Touch nicht missen. Zumal er dank der Leistung für das, was man braucht, nämlich Spiele und Musik, bestens geeignet ist. Schade nur, dass Apple dem Gerät die Touch-ID verweigert hat.

Überblick

Pro

  • Aufrüstung auf A8-Chip …
  • knackscharfes Retina-Display
  • gute Grafikleistung bei Spielen
  • viel Speicher je nach Modell
  • verbesserte Frontkamera
  • sehr schnell
  • hochwertige Verarbeitung

Contra

  • … der etwas niedriger getaktet ist als beim iPhone
  • kein Touch-ID
  • hoher Preis
  • keine Apple-Watch-Verbindung

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