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Test - AI War: Fleet Command : 30.000 Schiffe auf einem Bildschirm

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Sins of a Solar Empire oder Homeworld haben es seinerzeit vorgemacht und gezeigt, wie anspruchsvoll, aber auch motivierend der Kampf um ganze Galaxien sein kann. Auch AI War: Fleet Command schlägt in die Kerbe „erforschen, erschaffen, erobern und zerstören" und will euch mit riesigen Schlachten an den Bildschirm fesseln: Über 30.000 Schiffe können sich im luftleeren Raum tummeln.

Bis solche unglaublichen Flottengrößen aufeinanderprallen, dauert es aber eine ganze Weile. Am Anfang gibt es nur euch, eine Raumstation und den weiten Weltraum. Vier Ressourcen gilt es zu bedienen: Kristall, Metall, Energie und Wissen. Kristall und Metall werden zur Produktion von Gebäuden, Geschütztürmen und natürlich Schiffen benötigt, Energie wird für fast alles gebraucht und Wissen ist wichtig für die Forschung. Im Umfeld eines einzigen Planeten zu bleiben und gemütlich vor sich hin zu siedeln, bringt aber nichts. Wissen ist eine begrenzte Ressource und auch die Produktionskapazitäten der anderen Ressourcen sind schnell am oberen Limit angekommen. Deshalb zieht ihr wie ein Schwarm von Planet zu Planet und bringt so nach und nach ganze Galaxien unter eure Kontrolle.

Ungestört geschieht das natürlich nicht, denn auch euer Gegner breitet sich aus. Dadurch kommt es - auch aufgrund der sehr geringen Bauzeiten und Produktionskosten der Starteinheiten - schnell zu Gefechten, die sich über mehrere Orte gleichzeitig erstrecken. Damit ihr nicht den Überblick verliert, gibt euch das Spiel eine Vielzahl an Kontrollmechanismen an die Hand. So könnt ihr auf der Übersichtskarte verschiedenen Orten Prioritäten zuweisen oder seht anhand einer Leiste am rechten Bildschirmrand, wie viele Schiffe welcher Art sich gerade im Weltraum tummeln.

Verteidigung ist der beste Angriff

Natürlich könnt ihr trotzdem nicht überall gleichzeitig sein, weshalb eine gute Basisverteidigung genauso wichtig wie eine gute Angriffsflotte ist. Um eure eroberten Gebiete zu schützen, gibt es unzählige Möglichkeiten: Von Sprungtoren für schnellen Nachschub über ein Arsenal an Geschütztürmen bis zu Schildbatterien ist alles dabei. Vor allem wenn die KI Welle um Welle auf eure Stellungen loslässt und ihr euch langsam vortastet und den Gegner zurückschlagt, motiviert AI War: Fleet Command ungemein.

Auf der anderen Seite stehen die hohe Eingewöhnungszeit und die lahme Hintergrundgeschichte, die quasi nicht vorhanden ist: Die künstliche Intelligenz macht sich in ferner Zukunft mal wieder selbstständig und will die Menschheit ausrotten. Mit dieser einzigen Information werdet ihr auf eine Art freies Spiel losgelassen, bei dem ihr entscheidet, wie groß das Universum sein soll, wie gut die KI ist und wie sie sich verhalten soll - von „Plünderer" bis „Forscher" gibt es viele Einstellungsmöglichkeiten.

Trotzdem wird das Spiel nach einer gewissen Zeit eintönig, die nervige Musik hat man zu diesem Zeitpunkt schon längst abgeschaltet. An dieser Stelle kommt der hervorragende Koop-Modus ins Spiel. Gegeneinander zu spielen ist nicht möglich, dafür können bis zu acht Spieler gemeinsam gegen die KI-Bedrohung vorgehen. Die Sitzung kann jederzeit gespeichert und später fortgeführt oder Spieler zwischendurch ausgetauscht werden. Dieses Feature ist es auch, das AI War: Fleet Command so besonders macht und heraushebt, denn ansonsten bietet die Weltraumstrategie nichts Neues. Die Grafik war außerdem schon bei Sins of a Solar Empire oder Homeworld besser - aber gut, dafür gibt's hier Schlachten mit fünfstelligen Flottengrößen.

Fazit

Simon Holthausen - Portraitvon Simon Holthausen
Nach einer verhältnismäßig langen Eingewöhnungszeit nimmt AI War: Fleet Command gehörig an Fahrt auf und lässt euch keine Sekunde Verschnaufpause. Damit der Überblick nicht flöten geht, gibt euch das Spiel eine Vielzahl an Kontrollmechanismen an die Hand – die sind auch bitter nötig, wenn auf vier Planeten gleichzeitig die Post abgeht. Alleine wird das Spiel trotzdem mit der Zeit langweilig, ihr solltet euch also ein paar Freunde suchen und dann gemeinsam gegen die KI vorgehen. Erst dann entfaltet sich das vollständige taktische und spielerische Potenzial von AI War: Fleet Command – und 30.000 Schiffe auf einem Fleck sind dann auch keine Seltenheit mehr.

Überblick

Pro

  • riesige Schlachten
  • kein Stillstand
  • viele Einstellungsmöglichkeiten
  • gute Kontrollmechanismen
  • hervorragender Koop-Modus

Contra

  • hohe Eingewöhnungszeit
  • schlechtes Tutorial
  • wird mit der Zeit eintönig

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