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Preview - Agony : Survival-Horror aus der Hölle

  • PC
  • PS4
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Seit seinem ersten, verstörend furchteinflößenden Trailer kennt man Agony vor allem dafür: sein surreal-abartiges Design, entstellte Dämonen und bizarre, sexuell aufgeladene Kreaturen. Auf der Gamescom wurde nun eine nahezu fertige Version gezeigt.

Unschwer zu erkennen ist der Schauplatz von Agony die Hölle selbst. Ihr spielt eine gequälte Seele, der nichts geblieben ist als eine ebenso unerklärliche wie sonderbare Erinnerung an eine rote Göttin. Aufgabe ist es folglich, nicht nur einen Weg aus der Hölle, sondern auch die fehlenden Erinnerungen zu finden.

Auf den Punkt gebracht ist Agony ein Spiel, das anders ist. Voller kleiner, feiner Ideen, von denen sich schlussendlich noch erweisen muss, ob sie das Erlebnis beflügeln werden oder dem Spieler lediglich als nervende Klötze am Beinen klammern. Sperrig ist es zweifellos, aber gefühlt auf gute Weise, voller Geheimnisse, die nicht auf dem Silbertablett, sondern einem Nagelbett serviert werden.

Durch das Lösen von Rätseln verschafft man sich Zugang zu versteckten Bereichen, die wertvolle Schätze beherbergen, geheime Pfade werden erst ersichtlich, wenn man die Büsche, die sie verdecken, mit der Fackel verbrennt. Gespeichert wird nur an bestimmten Schreinen, die zudem bei jedem Bildschirmtod splittern, bis sie irgendwann zerbrechen und nicht mehr genutzt werden können. Spätestens hier können die Entwickler Dark Souls als offenkundige Inspiration nicht mehr verleugnen.

In vier Stunden kann man Agony angeblich durchspielen. Theoretisch. Denn die Entwickler haben ihr Spiel bewusst offen angelegt. Vieles ist optional. Etliches ein Geheimnis, das nach und nach die surreale Geschichte offenlegt. Etwa 14 Stunden geben die Entwickler daher als realistische Spielzeit an. Und dann ist noch lange nicht Schluss. Denn das ganze Rätsel lüften kann nur, wer die verschiedenen Enden zu Gesicht bekommt. Dafür ließ man sich von Far Cry 4 inspirieren, das bekanntlich ein geheimes Ende enthielt, bei dem man das Spiel direkt in der Eröffnungsszene „durchspielen“ konnte.

Auch im New Game+ gibt es noch zahlreiche neue Dinge zu entdecken Ein Beispiel: Ihr trefft auf einen Minenarbeiter, der dabei ist, einen Tunnel zu graben. Im nächsten Spieldurchlauf ist jener verschwunden, dafür ist der Tunnel fertiggestellt und gibt Zugang zu einem vormals unzugänglichen Bereich.

Kämpfen kann euer geschundener Charakter nicht. Stattdessen nimmt seine Seele mächtige Dämonen in Besitz und lässt diese den blutigen Job verrichten. Jedoch: Der Dämon wehrt sich gegen die Besessenheit und versucht eure Seele wieder „abzuschütteln“, wenn seine Blutgier nicht mit genügend Opfern besänftigt wird. Doch auch dies Besiegen von Dämonen und anderen geschundenen Seelen ist eine Tat, die nicht ohne Folgen bleibt. Zwar könnt ihr euch auf diese Weise den „Weg freiräumen“, beseitigt dann aber möglicherweise einen Charakter, der sich noch als nützlich hätte erweisen können.

Agony - Demon Cinematic Trailer
Zum Dämon in Agony gibt es heute auch einen neuen Cinematic-Trailer für euch.

Fazit

Matthias Grimm - Portraitvon Matthias Grimm
Zweifellos sperrig, aber auf höchst spannende Weise

Agony ist eine Bestie von einem Spiel, die bezwungen werden will. Zweifelsohne ist es sperrig, serviert dem Spieler seine Geheimnisse nicht auf dem Silbertablett, sondern einem Nagelbett, aber auf angenehme Weise, wie es Dark Souls einst tat. Eine an allen Ecken tödliche Umgebung, eine bizarr-verschwurbelte Geschichte, die nur schemenhaft Gestalt annimmt, Speicherpunkte, die bei zu vielen Bildschirmtoden zerstört werden können, und vor allem eine verstörende Spielwelt, der man als Spieler gnadenlos ausgeliefert ist, sind nur einige der vielen Merkmale, die Agony zweifelsohne zu etwas Besonderem machen.

Vielleicht wird es auch einfach nur großer, unzugänglicher Mist. Aber dann zumindest höchst interessanter Mist, dem eine radikale Vision innewohnt. Und das ist durch und durch als Kompliment gemeint.

Besser geht immer: Top 10: Die besten Spiele der gamescom 2017

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